Bestand

E Rep. 200-28 Nachlass Heinrich W. Krausnick (Bestand)

Vorwort: 1. Biographie
Heinrich Wilhelm Krausnick wurde am 13. März 1797 als Sohn eines Schneidermeisters in Potsdam geboren. Er besuchte seit 1806 das Gymnasium und diente vor seinem Abitur im Jahr 1815 als Freiwilliger im Garde-Schützen-Bataillon. Nach seinem Abitur im Jahre 1816 studierte er in Berlin Rechtswissenschaften. 1818 wurde er am Stadtgericht Potsdam angestellt. Nach Abschluss der juristischen Staatsprüfung wurde er 1822 Justizrat am Stadtgericht Berlin. Vier Jahre später versetzte man ihn an das Oberlandesgericht in Breslau. 1830 kehrte er nach Berlin zurück und trat nach kurzzeitiger Tätigkeit beim Kammergericht 1831 in das preußische Justizministerium ein.
1834 wurde er von der Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt. In seiner Amtszeit reformierte er das Kassen- und Rechnungswesen und baute die städtische Gasversorgung auf. Im Revolutionsjahr 1848 wurde Krausnick zum Rücktritt gezwungen, jedoch bereits 1850 erneut zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt. Er hatte diesen Posten insgesamt noch zwölf Jahre inne.
1854 wurde er zum Mitglied auf Lebenszeit im Preußischen Herrenhaus berufen. Die Juristische Fakultät der Berliner Universität verlieh ihm 1860 die Ehrendoktorwürde. 1861 wurde er von Wilhelm I. zum Ordensritter des Hohenzollern-Hausordens berufen und eine neuangelegte Straße in der Spandauer Vorstadt nach ihm benannt.
Bei seiner feierlichen Verabschiedung aus städischen Diensten wurde ihm im Dezember 1862 die Ehrenbürgerwürde verliehen. Er blieb in Ehrenämtern tätig und zählte u. a. 1865 zu den Mitbegründern des Vereins für die Geschichte Berlins.
Krausnick heiratete 1822 in Potsdam die Tochter eines Schuhmachers, Henriette Luise Sauer. Das Paar hatte einen Sohn und drei Töchter.
Heinrich Wilhelm Krausnick verstarb am 14. Dezember 1882 in Berlin. Ein Ehrengrab befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchgemeinde II, Baruther Straße 61.

2. Bestandsbeschreibung
Der Nachlass wurde im Juli 1980 vom Landesarchiv Berlin aus Privathand angekauft. Einen weiteren Teil erhielt das Archiv im April 1982 als Depositum.

Enthält:
Biografisches Material: Bürgerbrief.- Schul- und Studienzeit.- Militärdienst.- Bestallungsurkunden.- Ordensverleihungen.- Ehrungen.
Tätigkeit als Regierungsbeamter in Berlin und Breslau.
Tätigkeit als Oberbürgermeister von Berlin: Schilderungen der revolutionären Ereignisse 1848.- Reden.- Schriftwechsel mit Bürgern, Stadtverordneten und Ministern.- Presseartikel.
Materialien von Vereinen und Gesellschaften.

Erschlossen: 52 [AE] 0.60 [lfm]

Laufzeit:
1815 - 1873

Benutzung:
Findbuch

Verweise:
-> LAB A Rep. 001-02 Magistrat der Stadt Berlin, Generalbüro
-> LAB F Rep. 310 Sammlung 1848

Literatur:
-> Wetzel, Jürgen: Oberbürgermeister Heinrich Wilhelm Krausnick und die Berliner Kommunalpolitik von 1834 bis 1862. In: ...taub für die Stimme der Zeit. Zwischen Königstreue und Bürgerinteressen. Berlins Oberbürgermeister H. W. Krausnick von 1834 bis 1862, Berlin 1985 (= Ausstellungskataloge des Landesarchivs Berlin. 4).
-> Ders.: Heinrich Wilhelm Krausnick. In: Stadtoberhäupter. Biografien Berliner Bürgermeister im 19. und 20. Jahrhundert, hrsg. von Wolfgang Ribbe, Berlin 1992 (= Berliner Lebensbilder, 7).

Reference number of holding
E Rep. 200-28

Context
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> E Nachlässe und personengeschichtliche Sammlungen >> E 1 Nachlässe und Personenfonds

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22.08.2025, 11:21 AM CEST

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