Bestand
Hohenzollerische Landesbahn AG (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Unternehmensgeschichte
Zur Geschichte des Unternehmens Der Beginn des Eisenbahnzeitalters in Hohenzollern reicht in das Jahr 1869 zurück, als mit der Eröffnung der württembergischen Bahnstrecke Tübingen-Hechingen Hohenzollerns "Anschluß an die Welt" gefeiert werden konnte. Die Fortführung dieser Strecke über Balingen und Ebingen erreichte 1878 Sigmaringen, das seinerseits bereits 1873 durch die ebenfalls württembergische Donautalbahn mit Ulm verbunden worden war. Somit waren die beiden Wirtschafts- und Verwaltungsmittelpunkte der preußischen Exklave zwar durch das neue Verkehrsmittel miteinander verknüpft, aber die Bahnlinien standen unter fremder Regie und berührten die hohenzollerischen Lande nur an deren Peripherie. Der Ausbau der Donautalbahn über Inzigkofen nach Tuttlingen im Jahre 1890 änderte daran ebensowenig wie die beiden in Schwackenreute abzweigenden badischen Nebenlinien, die 1873 Krauchenwies und Sigmaringen bzw. 1875 Ostrach erreichten. Von dem Ausbau eines Eisenbahnnetzes im Landesinnern erhoffte man in Hohenzollern wesentliche Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung. Zahlreiche Eisenbahnkomitees entwickelten in der Folgezeit entsprechende Aktivitäten, doch bestand angesichts der geringen Rentabilität eines solchen Projekts bei der preußischen bzw. württembergischen Regierung kaum Interesse. Ein weiteres Hindernis war die im Staatsvertrag vom 3. März 1865 zwischen Württemberg und Preußen getroffene Vereinbarung, nach der Württemberg auch auf preußischem Gebiet jedem Eisenbahnunternehmen den Anschluß an ihre Bahn von Tübingen über Hechingen nach Balingen bis einschließlich 1899 versagen konnte. Mit dem preußischen Kleinbahngesetz vom 28.7.1892 änderte sich die Ausgangslage freilich grundlegend. Unter Kleinbahnen wurden nunmehr jene Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs subsumiert, die - ihrer geringen Bedeutung wegen - dem Gesetz über die Eisenbahnunternehmungen vom 3. November 1838 nicht unterliegen sollten und dementsprechend mit erheblich geringerem Aufwand realisiert werden konnten. Insbesondere das staatlich-administrative Genehmigungs- und Aufsichtswesen wurde im Interesse einer größeren Bewegungsfreiheit der Kleinbahnunternehmen auf ein Minimum reduziert. Nachdem überdies Fördermittel der preußischen Staatsregierung in Aussicht gestellt worden waren und sowohl Preußen als auch der hohenzollerische Landeskommunalverband ihre Finanzierungsbeteiligung zugesagt hatten, beschloß der Kommunallandtag am 28. Februar 1896, eine Hohenzollerische Kleinbahngesellschaft als Aktiengesellschaft zu gründen. Nach eingehender Prüfung alternativer Finanzierungskonzepte wurde der Gesellschaftsvertrag am 5. Juli 1899 in Sigmaringen unterzeichnet. Gründungsmitglieder waren:
1. der preußische Staat,
2. der hohenzollerische Landeskommunalverband,
3. die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft AG,
4. Kuno Dopfer, Direktor der Spar- und Leihkasse Sigmaringen,
5. Dr. jur. Ferdinand Esser, Rechtsanwalt, Köln.
Zum ehrenamtlichen Vorstand wurde der Leiter des hohenzollerischen Landesbauamtes, Landesbaurat Max Leibbrand, gewählt, der sich seit Jahren für den Eisenbahnbau in Hohenzollern eingesetzt und einschlägige technische Erfahrungen vorzuweisen hatte. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug 3.240.000,- Mark, von dem der preußische Staat 50 % hielt, während der Landeskommunalverband 810.000,- Mark und die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft 808.000,- Mark übernahmen. Die beiden weiteren Gründungsmitglieder Dopfer und Esser übertrugen ihre Aktienanteile von je 1000,- Mark am 21. August 1898 auf die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft. Die Bau- und Betriebsleitung wurde der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft mit Vertrag vom 7/19. Juli 1899 übertragen. Die in Köln ansässige Gesellschaft erhielt damit den Auftrag zum Bau d er Strecken Sigmaringendorf-Bingen, Hechingen-Burladingen, Eyach-Stetten bei Haigerloch und Kleinengstingen-Gammertingen gegen einen Pauschalpreis von 3.240.000,- Mark sowie zur Betriebsleitung für die Dauer von 30Jahren. Zur Absicherung ihres Engagements verpflichtete sich der Landeskommunalverband im Rahmen eines Vertrags vom 3./7. August 1899, der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft eine 3,5%ige Dividende auf deren Aktienkapital für die Dauer von 35 Jahren zu garantieren. Mit dem Bau der ersten Stichstrecken Sigmaringendorf-Bingen, Hechingen-Burladingen und Eyach-Stetten b. Haigerloch, die wie alle folgenden Strecken als Normalspur mit 1435 mm Spurbreite ausgeführt wurden, konnte Ende Juni/Anfang Juli 1899 begonnen werden. Als erste konnte die 5,6 km lange Strecke Sigmaringendorf-Bingen am 28. März 1900 eröffnet werden. Am 18. März 1901 folgte die Strecke Hechingen-Burladingen (14,7 km), am 17. Juni 1901 Eyach-Stetten (13,3 km), am 7. November 1901 Kleinengstingen-Gammertingen (19,7 km), am 6. Dezember 1908 Burladingen-Gammertingen-Hanfertal-Bingen (36,98 km), am 5. Oktober 1910 Hanfertal-Sigmaringen (2,32 km) und schließlich am 24. Dezember 1912 als letzter Abschnitt Stetten-Hechingen (14,83 km). Eine weitere geplante Strecke von Stetten b. Haigerloch nach Balingen kam nicht zur Ausführung. Das endgültige Streckennetz hatte damit eine Gesamtlänge von 107,43 km, davon führten 14,86 km über württembergisches Gebiet. Als gesetzlich vorgeschriebene Organe der Kleinbahngesellschaft handelte neben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat, dessen Vorsitz regelmäßig dem Vorsitzenden des Hohenzollerischen Kommunallandtags übertragen wurde, die Generalversammlung (später Hauptversammlung), auf deren Beschluß vom 18. Juni 1907 die Kleinbahngesellschaft in Hohenzollerische Landesbahn-Aktiengesellschaft umbenannt wurde.
Die mit der Betriebsführung beauftragte Westdeutsche Eisenbahngesellschaft unterhielt seit dem 1. Juni 1903 in Stuttgart eine Betriebsabteilung zur Oberleitung der Filderbahn, der Württembergischen Lokaleisenbahnen sowie der Hohenzollernschen Kleinbahn. Vor Ort war sie durch die "Bahnverwaltung der Hohenzollernschen Kleinbahnen" in Hechingen vertreten, deren Vorstand als Oberbahnverwalter die Betriebsleitung nach der "Geschäftsanweisung für die Bahnverwaltung der Hohenzollernschen Kleinbahnen" (Dep. 43 Nr. 37) zu führen hatte. Zum 1. März 1909 ging die Oberleitung auf die Betriebsleitung in Hechingen über, die nun unmittelbar der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft unterstellt war. Diese Organisationsänderung bewährte sich allerdings nicht, so dass sie schon ein Jahr später zugunsten der ursprünglichen Verhältnisse revidiert wurde.
Die im Sommer 1923 eingerichtete Betriebsdirektion in Hechingen erhielt 1925 in der Hofgartenstraße ein eigenes Verwaltungsgebäude. Nach Auflösung der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft ging die Betriebsleitung 1928 an die Vereinigte Kleinbahnen Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main über, doch bereits Ende 1931 wurde der Betriebsvertrag gekündigt. Seit dem 1. Juli 1933 führt die Hohenzollerische Landesbahn AG den Betrieb in eigenständiger Regie. Mit der am 18. August 1933 erfolgten Bestellung des Regierungsbaumeisters a.D. Friedrich Racer zum hauptamtlichen Vorstand führte dieser als Landesbahndirektor auch die Geschäfte der Betriebsleitung.
Inhalt und Bewertung
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die hier verzeichneten Unterlagen der Hohenzollerischen Landesbahn AG sind 1986 als Depositum in das Staatsarchiv Sigmaringen eingekommen. In einem ersten Bearbeitungsgang wurden sie von Dr. Wilfried Schöntag vorgeordnet und von Januar bis September 1989 von der Archivangestellten Sigrid Kugler mit hand- und teilweise maschinenschriftlichen Titelaufnahmen versehen.
1998/99 wurden sämtliche Titelaufnahmen unter Einsatz des Erschließungsprogramms MIDOSA 95 vom Unterzeichneten überarbeitet und um die bis dahin nicht erschlossenen Teile ergänzt. Aufgrund ihres Erhaltungszustands nicht archivfähige Unterlagen im Umfang von ca. 2 lfd.m. wurden nachträglich kassiert. Dabei handelte es sich ausschließlich um Rechnungsbeilagen, Kopien von Bau- und Konstruktionsplänen sowie Umdrucksammlungen von Eisenbahnverbänden.
Die im Bestand vertretenen Provenienzen umfassen die Registraturen des Vorstands der Hohenzollerischen Kleinbahngesellschaft bzw. der Hohenzollerischen Landesbahn AG, der Betriebsleitung/Betriebsdirektion Hechingen sowie der späteren Direktion der HzL. Die ursprünglich getrennten Registraturen wurden vermutlich nach der Personalunion von Vorstand und Direktion miteinander vereint und einem einheitlichen Signaturenschema mit Hauptgruppen von A-K unterworfen. Die Vorstandsregistratur weist zudem ältere Lokatsignaturen aus. Ein entsprechender Aktenplan bzw. ein Aktenverzeichnis konnte nicht ermittelt werden. Unterhalb der Hauptgruppen waren die Einzelakten numerisch gegliedert, ohne daß eine umfassende Systematik zu erkennen wäre. Offenbar wurden die Akten innerhalb der Hauptgruppen nach einem chronologisch-systematischen Ansatz abgelegt, der für die archivische Erschließung allerdings keine befriedigende Gliederungsgrundlage geboten hätte. Daher wurde dem Bestand im Rahmen der Neuverzeichnung eine neue Klassifikation zugrundegelegt, die sich an der Organisation sowie an der Aufgabenerledigung orientiert.
Der Bestand hat eine Laufzeit von 1870 - 1971 und umfasst 25 lfd. Regalmeter mit 796 Titelaufnahmen.
Dr. Franz-Josef Ziwes
Unternehmensgeschichte: Zur Geschichte des Unternehmens Der Beginn des Eisenbahnzeitalters in Hohenzollern reicht in das Jahr 1869 zurück, als mit der Eröffnung der württembergischen Bahnstrecke Tübingen-Hechingen Hohenzollerns "Anschluß an die Welt" gefeiert werden konnte. Die Fortführung dieser Strecke über Balingen und Ebingen erreichte 1878 Sigmaringen, das seinerseits bereits 1873 durch die ebenfalls württembergische Donautalbahn mit Ulm verbunden worden war. Somit waren die beiden Wirtschafts- und Verwaltungsmittelpunkte der preußischen Exklave zwar durch das neue Verkehrsmittel miteinander verknüpft, aber die Bahnlinien standen unter fremder Regie und berührten die hohenzollerischen Lande nur an deren Peripherie. Der Ausbau der Donautalbahn über Inzigkofen nach Tuttlingen im Jahre 1890 änderte daran ebensowenig wie die beiden in Schwackenreute abzweigenden badischen Nebenlinien, die 1873 Krauchenwies und Sigmaringen bzw. 1875 Ostrach erreichten. Von dem Ausbau eines Eisenbahnnetzes im Landesinnern erhoffte man in Hohenzollern wesentliche Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung. Zahlreiche Eisenbahnkomitees entwickelten in der Folgezeit entsprechende Aktivitäten, doch bestand angesichts der geringen Rentabilität eines solchen Projekts bei der preußischen bzw. württembergischen Regierung kaum Interesse. Ein weiteres Hindernis war die im Staatsvertrag vom 3. März 1865 zwischen Württemberg und Preußen getroffene Vereinbarung, nach der Württemberg auch auf preußischem Gebiet jedem Eisenbahnunternehmen den Anschluß an ihre Bahn von Tübingen über Hechingen nach Balingen bis einschließlich 1899 versagen konnte. Mit dem preußischen Kleinbahngesetz vom 28.7.1892 änderte sich die Ausgangslage freilich grundlegend. Unter Kleinbahnen wurden nunmehr jene Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs subsumiert, die - ihrer geringen Bedeutung wegen - dem Gesetz über die Eisenbahnunternehmungen vom 3. November 1838 nicht unterliegen sollten und dementsprechend mit erheblich geringerem Aufwand realisiert werden konnten. Insbesondere das staatlich-administrative Genehmigungs- und Aufsichtswesen wurde im Interesse einer größeren Bewegungsfreiheit der Kleinbahnunternehmen auf ein Minimum reduziert. Nachdem überdies Fördermittel der preußischen Staatsregierung in Aussicht gestellt worden waren und sowohl Preußen als auch der hohenzollerische Landeskommunalverband ihre Finanzierungsbeteiligung zugesagt hatten, beschloß der Kommunallandtag am 28. Februar 1896, eine Hohenzollerische Kleinbahngesellschaft als Aktiengesellschaft zu gründen. Nach eingehender Prüfung alternativer Finanzierungskonzepte wurde der Gesellschaftsvertrag am 5. Juli 1899 in Sigmaringen unterzeichnet. Gründungsmitglieder waren: 1. der preußische Staat, 2. der hohenzollerische Landeskommunalverband, 3. die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft AG, 4. Kuno Dopfer, Direktor der Spar- und Leihkasse Sigmaringen, 5. Dr. jur. Ferdinand Esser, Rechtsanwalt, Köln. Zum ehrenamtlichen Vorstand wurde der Leiter des hohenzollerischen Landesbauamtes, Landesbaurat Max Leibbrand, gewählt, der sich seit Jahren für den Eisenbahnbau in Hohenzollern eingesetzt und einschlägige technische Erfahrungen vorzuweisen hatte. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug 3.240.000,- Mark, von dem der preußische Staat 50 % hielt, während der Landeskommunalverband 810.000,- Mark und die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft 808.000,- Mark übernahmen. Die beiden weiteren Gründungsmitglieder Dopfer und Esser übertrugen ihre Aktienanteile von je 1000,- Mark am 21. August 1898 auf die Westdeutsche Eisenbahngesellschaft. Die Bau- und Betriebsleitung wurde der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft mit Vertrag vom 7/19. Juli 1899 übertragen. Die in Köln ansässige Gesellschaft erhielt damit den Auftrag zum Bau der Strecken Sigmaringendorf-Bingen, Hechingen-Burladingen, Eyach-Stetten bei Haigerloch und Kleinengstingen-Gammertingen gegen einen Pauschalpreis von 3.240.000,- Mark sowie zur Betriebsleitung für die Dauer von 30 Jahren. Zur Absicherung ihres Engagements verpflichtete sich der Landeskommunalverband im Rahmen eines Vertrags vom 3./7. August 1899, der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft eine 3,5%ige Dividende auf deren Aktienkapital für die Dauer von 35 Jahren zu garantieren. Mit dem Bau der ersten Stichstrecken Sigmaringendorf-Bingen, Hechingen-Burladingen und Eyach-Stetten b. Haigerloch, die wie alle folgenden Strecken als Normalspur mit 1435 mm Spurbreite ausgeführt wurden, konnte Ende Juni/Anfang Juli 1899 begonnen werden. Als erste konnte die 5,6 km lange Strecke Sigmaringendorf-Bingen am 28. März 1900 eröffnet werden. Am 18. März 1901 folgte die Strecke Hechingen-Burladingen (14,7 km), am 17. Juni 1901 Eyach-Stetten (13,3 km), am 7. November 1901 Kleinengstingen-Gammertingen (19,7 km), am 6. Dezember 1908 Burladingen-Gammertingen-Hanfertal-Bingen (36,98 km), am 5. Oktober 1910 Hanfertal-Sigmaringen (2,32 km) und schließlich am 24. Dezember 1912 als letzter Abschnitt Stetten-Hechingen (14,83 km). Eine weitere geplante Strecke von Stetten b. Haigerloch nach Balingen kam nicht zur Ausführung. Das endgültige Streckennetz hatte damit eine Gesamtlänge von 107,43 km, davon führten 14,86 km über württembergisches Gebiet. Als gesetzlich vorgeschriebene Organe der Kleinbahngesellschaft handelte neben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat, dessen Vorsitz regelmäßig dem Vorsitzenden des Hohenzollerischen Kommunallandtags übertragen wurde, die Generalversammlung (später Hauptversammlung), auf deren Beschluß vom 18. Juni 1907 die Kleinbahngesellschaft in Hohenzollerische Landesbahn-Aktiengesellschaft umbenannt wurde. Die mit der Betriebsführung beauftragte Westdeutsche Eisenbahngesellschaft unterhielt seit dem 1. Juni 1903 in Stuttgart eine Betriebsabteilung zur Oberleitung der Filderbahn, der Württembergischen Lokaleisenbahnen sowie der Hohenzollernschen Kleinbahn. Vor Ort war sie durch die "Bahnverwaltung der Hohenzollernschen Kleinbahnen" in Hechingen vertreten, deren Vorstand als Oberbahnverwalter die Betriebsleitung nach der "Geschäftsanweisung für die Bahnverwaltung der Hohenzollernschen Kleinbahnen" (Dep. 43 Nr. 37) zu führen hatte. Zum 1. März 1909 ging die Oberleitung auf die Betriebsleitung in Hechingen über, die nun unmittelbar der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft unterstellt war. Diese Organisationsänderung bewährte sich allerdings nicht, so dass sie schon ein Jahr später zugunsten der ursprünglichen Verhältnisse revidiert wurde. Die im Sommer 1923 eingerichtete Betriebsdirektion in Hechingen erhielt 1925 in der Hofgartenstraße ein eigenes Verwaltungsgebäude. Nach Auflösung der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft ging die Betriebsleitung 1928 an die Vereinigte Kleinbahnen Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main über, doch bereits Ende 1931 wurde der Betriebsvertrag gekündigt. Seit dem 1. Juli 1933 führt die Hohenzollerische Landesbahn AG den Betrieb in eigenständiger Regie. Mit der am 18. August 1933 erfolgten Bestellung des Regierungsbaumeisters a.D. Friedrich Racer zum hauptamtlichen Vorstand führte dieser als Landesbahndirektor auch die Geschäfte der Betriebsleitung.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung: Die hier verzeichneten Unterlagen der Hohenzollerischen Landesbahn AG sind 1986 als Depositum in das Staatsarchiv Sigmaringen eingekommen. In einem ersten Bearbeitungsgang wurden sie von Dr. Wilfried Schöntag vorgeordnet und von Januar bis September 1989 von der Archivangestellten Sigrid Kugler mit hand- und teilweise maschinenschriftlichen Titelaufnahmen versehen. 1998/99 wurden sämtliche Titelaufnahmen unter Einsatz des Erschließungsprogramms MIDOSA 95 vom Unterzeichneten überarbeitet und um die bis dahin nicht erschlossenen Teile ergänzt. Aufgrund ihres Erhaltungszustands nicht archivfähige Unterlagen im Umfang von ca. 2 lfd.m. wurden nachträglich kassiert. Dabei handelte es sich ausschließlich um Rechnungsbeilagen, Kopien von Bau- und Konstruktionsplänen sowie Umdrucksammlungen von Eisenbahnverbänden. Die im Bestand vertretenen Provenienzen umfassen die Registraturen des Vorstands der Hohenzollerischen Kleinbahngesellschaft bzw. der Hohenzollerischen Landesbahn AG, der Betriebsleitung/Betriebsdirektion Hechingen sowie der späteren Direktion der HzL. Die ursprünglich getrennten Registraturen wurden vermutlich nach der Personalunion von Vorstand und Direktion miteinander vereint und einem einheitlichen Signaturenschema mit Hauptgruppen von A-K unterworfen. Die Vorstandsregistratur weist zudem ältere Lokatsignaturen aus. Ein entsprechender Aktenplan bzw. ein Aktenverzeichnis konnte nicht ermittelt werden. Unterhalb der Hauptgruppen waren die Einzelakten numerisch gegliedert, ohne daß eine umfassende Systematik zu erkennen wäre. Offenbar wurden die Akten innerhalb der Hauptgruppen nach einem chronologisch-systematischen Ansatz abgelegt, der für die archivische Erschließung allerdings keine befriedigende Gliederungsgrundlage geboten hätte. Daher wurde dem Bestand im Rahmen der Neuverzeichnung eine neue Klassifikation zugrundegelegt, die sich an der Organisation sowie an der Aufgabenerledigung orientiert. Der Bestand hat eine Laufzeit von 1870 - 1971 und umfasst 25 lfd. Regalmeter mit 796 Titelaufnahmen.
Literatur:
Abkürzungen: BL Zollern-Alb-Kreis ES Landkreis Esslingen FDS Landkreis Freudenstadt HKG Hohenzollernsche Kleinbahngesellschaft HN Landkreis Heilbronn HzL Hohenzollerische Landesbahn AG RA Landkreis Rastatt RT Landkreis Reutlingen SIG Landkreis Sigmaringen TUT Landkreis Tuttlingen WEG Westdeutsche Eisenbahngesellschaft
- Reference number of holding
-
Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 43
- Extent
-
796 Akten, Karten und Pläne (25 lfd.m)
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Deposita (ohne FAS - Dep. 39) >> Hohenzollerische Landesbahn AG
- Related materials
-
Deck, Hubert: Hohenzollern erhält Anschluß an das Eisenbahnnetz. In: Hohenzollerische Heimat 20, 1970, S. 35-38
Fischbach, Rainer: Die Bahnhöfe der Hohenzollerischen Landesbahn. Bestand - Geschichte - Typologie. Stuttgart (masch.) 1988
Hirt, Berthold: Die Hohenzollerische Landesbahn AG und ihre Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Hohenzollerns von 1900 bis 1930. Freie wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Handelslehrer an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Hohenheim. Hohenheim (masch.) 1996
Hohenzollerische Landesbahn AG (HzL). In: Gerd Wolff und Hans-Dieter Menges: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 3: Württemberg. Freiburg 1995, S. 17-69
Hohenzollerische Landesbahn AG. Von der Gründungszeit bis heute. Hechingen 1987
Schöntag, Wilfried: Die Hohenzollerische Landesbahn und die Entwicklung der gewerblichen Wirtschaft in den ehemaligen hohenzollerischen Landen. In: Hohenzollerische Heimat 37, 1987, S. 49-53
Walldorf, Botho: Bahnhof und Betriebswerkstätte Gammertingen während der Dampflokzeit. Sammlung authentischer Quellen 1870-1934. Wannweil 1985
Walz, Werner: Hohenzollern und seine Bahnen: Geschichte, Technik, Organisation. Stuttgart 1990
Franz-Josef Ziwes: Die Hohenzollerische Landesbahn in der Überlieferung des Staatsarchivs Sigmaringen, in: "Die Welt bewegt sich". Quellen und Beiträge zur frühen regionalen Eisenbahngeschichte. Vorträge des Landesgeschichtlichen Symposiums im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg am 18. September 2009 in Reutlingen, hg. von Heinz Alfred Gemeinhardt und Volker Trugenberger, Stuttgart 2011, S. 84-100
- Date of creation of holding
-
1870-1985
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
03.04.2025, 8:37 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1870-1985