Bestand
Heeresamt (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: 1956 wurde in Köln das Truppenamt als obere
Kommandobehörde des Heeres eingerichtet. Dem Truppenamt waren
folgende Dienststellen nachgeordnet:
-
Inspektion der Führungstruppen (InFüTr)
- Inspektion der Kampftruppen (InKpfTr)
- Inspektion der Artillerietruppen
(InArtTr)
- Inspektion der
Heeresflugabwehrtruppe (InHFlaTr)
-
Inspektion der Pioniertruppe (InPiTr)
- Inspektion der Technischen Truppe (InTTr)
- Inspektion der Sanitätstruppe
(InSanTr)
- Inspektion des Erziehungs-
und Bildungswesens im Heer (In EBH)
-
Stammdienststelle des Heeres (SDH)
In
seiner Organisationsstruktur war das Truppenamt gegliedert
in:
- Amtschef
- Stellvertreter und Chef des Stabes
- Sachgebiete G1, G2, G3, G4
-
sowie zur Wahrnehmung spezieller Fachaufgaben:
- Rechtsberater des Truppenamtes
- Gerätinspizienten
-
Verwaltungsdezernat
-
Stabsquartier
- Gruppe G2
Auswertung
- Gruppe
Führungsforderungen für Heeresmaterial
- Meteorologe im Truppenamt
-
Gruppe STAN
- Gruppe
Dienstvorschriften
- Leitstelle
Ausland
1970 erfolgte die Umbenennung
und Umgliederung des Truppenamtes zum Heeresamt. Die direkte
Unterstellung erfolgte beim Führungsstab des Heeres. Der
Amtschef Heeresamt war, laut Dienstanweisung des BMVg vom 1.
September 1970, truppendienstlich dem Inspekteur des Heeres
verantwortlich.
Dem Amtschef Heeresamt
unterstanden nach seiner Aufstellung unmittelbar
truppendienstlich:
-
die Generale der Truppengattungen
-
der General für Offizier- und Unteroffizier-Ausbildung im
Heer
- der General für
Heeresangelegenheiten der Rüstung
-
der Stellvertreter des Amtschefs Heeresamt und Chef des
Stabes
- die Inspizienten des Heeres,
die das unmittelbare Vortragsrecht beim Inspekteur des Heeres
haben
truppendienstlich - ausgenommen
fachdienstlich -:
- der Generalarzt
der Sanitätstruppe des Heeres
truppendienstlich - ausgenommen im besonderen
Aufgabenbereich -:
- der Leiter des
Materialamts des Heeres
- der Leiter
der Stammdienststelle des Heeres
- der
Leiter der Militärischen Mitarbeitergruppe ORH (Operation
Research Heer)
im besonderen
Aufgabenbereich:
- die Leiter der
Heeresverbindungsstäbe im Ausland
-
die Heeresverbindungsoffiziere zu Schulen und Einrichtungen
ausländischer Heere
Zur Erfüllung
seiner Aufgaben verfügt das Heeresamt neben dem Stab, der die
Amtsführung bei der Koordination und bei administrativen und
truppendienstlichen Angelegenheiten für das Amt selbst
unterstützt, über mehrere Abteilungen, Gruppen und Dezernate
die einerseits verschiedene Aufgaben für das gesamte Heer
erfüllen und andererseits die oberste fachliche Ebene der
Truppengattungen darstellen. An der Spitze der Abteilungen
stehen Generale.
Nach seiner
Aufstellung gliederte sich das Heeresamt in folgende
Abteilungen und Bereiche:
- Stab
Heeresamt
- Leitender
Rechtsberater
- Gruppe
Inspizienten
- Leitender
Geophysiker
- Stabsquartier
- Truppenverwaltung
-
Abt. Verwaltung
- Abt.I Allgemeine
Heeresaufgaben
- Abt.II
Ausbildung
- Abt.III
Heeresrüstung
- Abt.IV
Führungstruppen
- Abt.V
Kampftruppen
- Abt.VI
Kampfunterstützungstruppen
- Abt.VII
Heeresfliegertruppe
- Abt.VIII
Technische Truppen
- Abt.IX
Sanitätsdienst des Heeres
Mit der
Umgliederung des Heeres in den Heeresstrukturen 5 und 5 (N)
wurde auch das Heeresamt neu organisiert. Ab 1991 gliederte
sich das Amt in folgende Abteilungen:
I Zentrale Heeresaufgaben
II
Ausbildung
III Heeresrüstung
IV Führungsdienst Führungstruppen
V Logistik Logistiktruppen
VI Sanitätsdienst Sanitätstruppe
VII Panzertruppen
VIII
Infanterie
IX Artillerietruppe
Topographietruppe
X Pioniertruppe
ABC-Abwehrtruppe
XI
Heeresflugabwehrtruppe
XII
Heeresfliegertruppe
Dem Heeresamt
unterstellt waren die Stammdienststelle und das Materialamt
des Heeres. Das Materialamt wurde zum 1. Oktober 1995 aus dem
Unterstellungsverhältnis des Heeresamtes herausgelöst und dem
neu aufgestellten Heeresunterstützungskommando
zugeordnet.
Das Heeresamt ist nach den
Vorgaben des Bundesministeriums der Verteidigung
verantwortlich für die Weiterentwicklung des Heeres, die
Ausbildung im Heer, für Aufgaben im Rahmen der Planung und
des Entstehungsgangs der Ausrüstung des Heeres sowie für
Organisationsangelegenheiten im Heer. Das Heeresamt
entwickelt auf der Grundlage konzeptioneller Vorgaben des
Führungsstabes des Heeres die funktionalen Aufgabenbereiche
des Heeres unter Berücksichtigung der Bedingungen und
Erfordernisse des Gefechts der Verbundenen Waffen / des
Einsatzes der verbundenen Kräfte und der Belange der
teilstreitkräfteübergreifenden und multinationalen
Zusammenarbeit. Es nimmt zentrale Heeresaufgaben und
Aufgabenanteile im Pilotdienst für die Streitkräfte wahr,
erarbeitet die Ausbildungs- und Organisationsgrundlagen für
das Heer und führt seinen unterstellten Bereich, unter
anderem die Schulen des Heeres.
Das
Heeresamt bildet das Personal für das Heer, teilweise auch
für die anderen Teilstreitkräfte aus und ordnet dazu die
Durchführung der entsprechenden Lehrgänge an den
Heeresschulen an. Dazu unterstehen dem Heeresamt folgende
Lehrstätten:
- Offizierschule des
Heeres
- Kampftruppenschule 1
- Kampftruppenschule 2 und Fachschule des
Heeres für Erziehung
- Luftlande- und
Lufttransportschule
- Gebirgs- und
Winterkampfschule
-
Artillerieschule
- Raketenschule der
Artillerie
-
Heeresfliegerwaffenschule
-
Heeresflugabwehrschule
- Pionierschule
und Fachschule des Heeres für Bautechnik
- Fachhochschule des Heeres
-
ABC- und Selbstschutzschule
-
Fernmeldeschule und Fachschule des Heeres für
Elektrotechnik
- Schule für Feldjäger
und Stabsdienst
- Schule Technische
Truppe 1 und Fachschule des Heeres für Technik
- Schule Technische Truppe 2 und Fachschule
des Heeres für Wirtschaft
Der Amtschef
Heeresamt ist, soweit er im Rahmen der vom Inspekteur des
Heeres an ihn delegierten Befugnisse dienstliche Anweisungen
erteilt, Vorgesetzter gegenüber höheren Kommandobehörden,
Kommandobehörden und sonstigen Dienststellen des Heeres. Er
nimmt (gemäß Dienstanweisung für den Amtschef Heeresamt vom
1. September 1970) im einzelnen folgende Aufgaben wahr:
1. Als Befehlshaber der Akademien und
Schulen des Heeres
- führt er die
Akademien und Schulen des Heeres sowie der Heerestruppen
durch die Generale der Truppengattungen und den General für
Offizier- und Unteroffizier-Ausbildung im Heer
- bildet er nach den Weisungen des
Inspekteurs des Heeres Personal für das Heer und im
Pilotdienst für die anderen Teilstreitkräfte aus und schafft
die Voraussetzungen für eine zweckmäßige und einheitliche
Ausbildung sowie für eine einheitliche Auslegung und
Anwendung der Kampf- und Einsatzgrundsätze der
Truppengattungen des Heeres
- ordnet
er die erforderlichen Lehrgänge an den Akademien und Schulen
des Heeres an
- führt er
truppendienstlich das Materialamt des Heeres, die
Stammdienststelle des Heeres und die militärische
Mitarbeitergruppe ORH
- steuert er den
Einsatz der Heeresverbindungsstäbe und
Heeresverbindungsoffiziere an den Schulen und Einrichtungen
ausländischer Heere
2. Der Amtschef
Heeresamt lenkt, koordiniert und überwacht die Erarbeitung
von Grundlagen für Führungs-, Kampf- und Einsatzgrundsätze,
Organisation, Ausstattung, Ausbildung und Weiterentwicklung
der Truppengattungen, die in den Inspektionen nach den
grundsätzlichen Weisungen des Führungsstabes des Heeres
vorgenommen wird.
Hierzu gehören vor
allem
- Zuarbeit für die Gesamtplanung
des Heeres als Beitrag der Truppengattungen, insbesondere auf
den Gebieten des Personalwesens, der Organisation, der
Ausbildung, der Logistik sowie der Ausstattung und
Mobilmachung
- Wahrnehmung der im
Materialentstehungsgang dem Heeresamt übertragenen
Aufgaben
- Bearbeitung aller Aufgaben
auf dem Gebiet der Geophysik und Topographie des Heeres
- Erarbeiten von Dienstvorschriften und
STAN
3. Der Amtschef Heeresamt
überwacht die einheitliche Anwendung der Kampf- und
Einsatzgrundsätze der Truppengattungen und ist verantwortlich
für die Vorbereitung und Durchführung von Ausrüstungs-,
Umrüstungs-, Nachrüstungs- und Umgliederungsvorhaben sowie
für Angelegenheiten der Truppenübungsplätze. Ferner überwacht
er die personelle und materielle Einsatzbereitschaft des
Heeres.
Hierzu erteilt er nach Weisung
des Inspekteurs des Heeres dienstliche Anweisungen an die
Korps und Territorialkommandos, um
-
eine einheitliche Auslegung und Anwendung der Kampf- und
Einsatzgrundsätze im Heer zu gewährleisten
- eine zweckmäßige und einheitliche Ausbildung im Heer
sicherzustellen
- die Beschickung der
Lehrgänge an den Akademien und Schulen des Heeres durch die
Korps, die Territorialkommandos und durch die anderen
Teilstreitkräfte, soweit hier das Heer Pilotdienst zu leisten
hat, zu veranlassen
- Ausrüstungs-,
Umrüstungs-, Nachrüstungs- und Umgliederungsvorhaben
vorzubereiten und durchzuführen
-
Truppenversuche, Versuchsübungen und technische Erprobungen
mit der Truppe anzuordnen
- Belegung
und Betrieb der Truppenübungsplätze sicherzustellen
Der Stab Heeresamt ist beteiligt an der
Erarbeitung von Grundlagen für Führungs-, Kampf- und
Einsatzgrundsätze, für Organisationsgrundsätze, für
Ausrüstungsangelegenheiten und die Regelung von
Ausbildungsfragen. Außerdem erstellt er Dienstvorschriften
und Stärke- und Ausrüstungsnachweise (STAN) für das Heer.
Darüber hinaus ist er für die Bearbeitung aller Aufgaben auf
dem Gebiet Geophysik und Topographie des Heeres
zuständig.
Nach der Bundeswehrreform
2001 unterstehen dem Amtschef des Heeresamts vier
Inspizienten für Truppenausbildung, Reservistenausbildung,
Offizierausbildung, Unteroffizierausbildung. Gleichzeitig
unterstehen ihm der Chef des Stabes und der Kommandeur
Heeresschulen, der gleichzeitig die Funktion des
stellvertretenden Amtschef innehat. Dem Chef des Stabes
unterstehen die vier Abteilungen I Heeresentwicklung, II
Ausbildung, III Heeresrüstung und IV Organisation.
Die Abteilung I Heeresentwicklung besteht
aus:
- Grundlagengruppe HA I 1
Konzeptionelle Weiterentwicklung Heer, Zentrale Aufgaben und
den funktionalen Aufgabenbereichen
-
HA I 2 Führungsunterstützung
- HA I 3
Nachrichtengewinnung und Aufklärung
-
HA I 4 Kampf
- HA I 5
Kampfunterstützung
- HA I 6
Einsatzunterstützung
Aufgabe der
Abteilung I ist es, das Heer in den Bereichen Konzeption,
Führung / Einsatz, Ausrüstung und Organisation / Struktur
weiterzuentwickeln. Die Grundlagengruppe HA I 1 ist dabei
über die Aufgabenbereiche hinweg koordinierend tätig. In den
funktionalen Bereichen erfolgt die Weiterentwicklung im
Zusammenspiel mit den Generalen der Truppengattungen und den
Weiterentwicklungsgruppen an den Truppenschulen des Heeres.
In der Abteilung werden Konzepte und heeresspezifische
Positionspapiere sowie Eckdokumente für bereichsübergreifende
Aufgaben erstellt. Weiterhin erarbeitet die Abteilung I unter
Berücksichtigung des weit gefaßten Aufgabenspektrums des
Heeres und der teilstreitkraftübergreifenden wie der
internationalen Zusammenarbeit die Grundlagen der künftigen
operativen und taktischen Erfordernisse. Weitere Aufgaben der
Abteilung I sind die Ausarbeitung von Grundsätzen für das
Gefecht der Verbundenen Waffen und den Einsatz der
Verbundenen Kräfte sowie die Formulierung von
Führungsdienstvorschriften des Heeres. Darüber hinaus
vertritt die Abteilung die Positionen zur Weiterentwicklung
des Heeres in nationalen wie internationalen Gremien.
Die Abteilung II Ausbildung setzt sich
zusammen aus den Gruppen
- 1
Grundsatz, Truppen- und Führerausbildung
- 2 Ausbildungsunterstützung
- 3
Internationale Zusammenarbeit / Ausbildungsangelegenheiten /
Heeresgeneralstabsbesprechungen
- 4
Dienstvorschriften und den Dezernaten
- 5 Internet- / Intranet-/ Print-Redaktion
- 6 Alarmierung / Mobilmachung /
Reservistenangelegenheiten
Die
Abteilung II plant und koordiniert die Ausbildung im
bundesdeutschen Heer. Die Grundlagen und Weisungen für
Ausbildung und Erziehung im Heer werden -ausgehend von
Analysen von Übungen und Einsätzen- unter Berücksichtigung
von Forderungen der Truppe ausgearbeitet. Die Abteilung ist
zuständig für:
- Erstellung von
Grundlagendokumenten, Weisungen, Konzepten und
Dienstvorschriften für die Ausbildung und Erziehung im
Heer
- Grundsatzangelegenheiten in der
Ausbildung an den Heeresschulen
-
Management und Steuerung der Lehrgänge an den
Heeresschulen
- Simulatorgesteuerte
Ausbildung und die zentralen Ausbildungseinrichtungen des
Heeres
- Computergestütztes
Lernen
- Internationale Zusammenarbeit
mit verbündeten und befreundeten Streitkräften
- Erarbeitung grundsätzlicher Regelungen zur
Erstellung von Dienstvorschriften
-
Bearbeitung der Dienstvorschriften nach redaktionellen,
sachlichen und herstellungstechnischen Aspekten
- Archivierung der Dienstvorschriften des
Heeres und Gewährleistung der bundesweiten
teilstreitkraftübergreifenden Versorgung und Bewirtschaftung
mit Dienstvorschriften
- Präsentation
des Heeres in Internet und Intranet
-
Alarmierung und Mobilmachung im Heer
-
Reservistenangelegenheiten des Heeres
Die Abteilung III Heeresrüstung untergliedert sich in
die Gruppen
- III 1 Zentrale und
Grundsatzaufgaben Rüstung / Nutzung
-
III 2 Zentrale IT-Angelegenheiten, Führung /
Führungsunterstützung
- III 3
Kampf
- III 4 Kampfunterstützung,
Nachrichtengewinnung und Aufklärung
-
III 5 Einsatzunterstützung / Simulation
Diese Abteilung vertritt die Interessen des Heeres in
Arbeitsgruppen anderer Organisationsbereiche und steuert und
koordiniert auf Ämterebene federführend für das Heer
rüstungsspezifische Arbeiten. Die Abteilung wirkt mit an der
Planung und Umsetzung von heeresspezifischen EDV-Projekten,
die federführend durch das Bundesamt für Wehrtechnik und
Beschaffung und das Bundesamt für Informationsmanagement und
Informationstechnik der Bundeswehr betreut werden.
Die Gruppe 1 ist zuständig für zentrale und
Grundsatzaufgaben der Rüstung sowie für die Nutzung und nimmt
die gruppenübergreifenden Querschnittsaufgaben wahr. Ein
besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Koordinierung in
Hinsicht auf Bundeswehrplan, Ausrüstungslage und
Ausrüstungsplan des Heeres und die internationale
Rüstungszusammenarbeit. Außerdem erarbeitet die Gruppe
Grundlagen und Verfahren für die Rüstung und Nutzung im
Heer.
Die Gruppe 2 nimmt zentrale
Angelegenheiten der Informationstechnik, der Führung und der
Führungsunterstützung wahr und unterstützt den
Abteilungsleiter in seiner Funktion als Beauftragter
Inspekteur Heer für Informationstechnik. Sie wirkt mit an
Projekten des Heeres im Bereich der Informationstechnik, der
Führung und der Führungsunterstützung, die federführend vom
Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik
der Bundeswehr geleitet werden.
Die
anderen drei Gruppen sind zuständig für Arbeiten in den
funktionalen Aufgabenbereichen Kampf, Kampfunterstützung,
Nachrichtengewinnung und Aufklärung sowie
Einsatzunterstützung und Simulationssysteme. Bei der
Erfüllung ihrer Aufgaben arbeitet die Abteilung eng mit dem
Heeresführungskommando und dem Einsatzführungskommando
zusammen.
Die Abteilung IV
Organisation ist in vier Referate gegliedert:
- 1 Grundlagen / Organisationsmaßnahmen /
Controlling
- 2 Personalstruktur
- 3 STAN / OSTAN
- 4
Heeresstruktur
Das Referat 1
erarbeitet Grundlagendokumente der Organisation und
Organisationsbeiträge zur Heeresplanung. Es setzt die
ministeriellen Organisationsweisungen um und wirkt an
Stationierungs- und Infrastrukturentscheidungen für alle
Truppenteile des Heeres mit. Es koordiniert die Bereiche
Controlling und Kostenleistungsrechnung für das Heer und
überprüft die Dienststellen des Heeres hinsichtlich einer
sachgerechten Personalbemessung, der Optimierung der
Organisation und der Ermittlung von
Rationalisierungspotentialen.
Der
Bereich 2 plant, überwacht und entwickelt die personelle
Struktur des Heeres weiter, erarbeitet Entscheidungshilfen
auf personalstrukturellem Gebiet und errechnet
Personalstrukturmodelle in Frieden und Verteidigung für
militärische Dienstposten des Heeres. Außerdem ist er an der
Konzeption der Nachwuchsgewinnung beteiligt und stellt den
Beauftragten des Inspekteurs des Heeres für die
Personalstruktur.
Im Bereich 3 werden
-unterstützt von den für die Weiterentwicklung
verantwortlichen Organisationseinheiten- die Stärke- und
Ausrüstungs-Nachweisungen des Heeres erarbeitet.
Im Bereich 4 werden Strukturen des Heeres
ausgeplant, Detailplanungen der Truppengattungen koordiniert,
gelenkt und kontrolliert, die Ausplanungsergebnisse in
Planungshandbüchern dokumentiert und bestehende Strukturen
mit alternativen verglichen.
Dem
Amtschef des Heeresamtes zugeordnet sind darüber hinaus drei
Verbindungskommandos der USA, Großbritanniens und Frankreichs
sowie Verbindungsoffiziere aus Spanien, der Türkei, Schweden
und Südkorea. Sie stellen den Informationsfluss zwischen
ihren jeweiligen Heimatländern und dem Heeresamt
sicher.
Amtschefs:
- Gen.Maj. Reinhardt, Helmuth 01. 06. 1956 - 30. 09.
1960
- Gen.Lt. Mäder, Hellmuth 01. 10.
1960 - 30. 09. 1968
- Gen.Lt. Sonneck,
Hubert 01. 10. 1968 - 31. 03. 1974
-
Gen.Lt. Lemm, Heinz-Georg 01. 04. 1974 - 30. 09. 1979
- Gen.Lt. Wenner, Horst 01. 10. 1979 - 31.
03. 1983
- Gen.Lt. Schäfer, Dr. Werner
01. 04. 1983 - 31. 03. 1986
- Gen.Lt.
Wachter, Dr. Gerhard 01. 04. 1986 - 30. 11. 1986
- Gen.Lt. Odendahl, Wolfgang 01. 12. 1986 -
31. 03. 1990
- Gen.Lt. Klaffus, Ernst
01. 04. 1990 - 31. 03. 1994
- Gen.Maj.
Reichardt, Jürgen 01. 04. 1994 - 31. 03. 1999
- Gen.Maj. Dietrich, Manfred 01. 04. 1999 -
31. 03. 2001
- Gen.Maj. Widder, Werner
31. 03. 2001 - 2003
- Gen.Maj. Ruwe,
Jürgen 2003 -
Stellvertreter und Chef
des Stabes ( in Personalunion bis 1990):
- Brig.Gen. Lechler, Otto 1956 - 1959
- Brig.Gen. Moll, Josef 1959 - 1961
- Brig.Gen. Ferber, Ernst 1961- 30. 09. 1962
- Brig.Gen. Jordan, Paul 01. 10. 1962 - 30.
09. 1964
- Brig.Gen. Berger,
Oskar-Alfred 01. 10. 1964 - 30. 09. 1967
- Brig.Gen. Wittmann, Jürgen 01. 10. 1967 - 31. 03.
1970
- Brig.Gen. Birnstiel, Fritz 01.
04. 1970 - 31. 03. 1974
- Brig.Gen.
Bastian, Gerd 01. 04. 1974 - 30. 09. 1976
- Brig.Gen. Frickinger, Horst 01. 10. 1976 - 31. 03.
1980
- Brig.Gen. Raesfeld, Georg Josef
v. (i.V. 07. 1980)
- Gen.Maj.
Beckmann, Heinrich-Felix 01. 10. 1980 - 31. 03. 1986
- Gen.Maj. Nathusius, Mark Heinrich v. 01.
04. 1986 - 31. 03. 1990
Stellvertreter
(bis 1994):
- Gen.Maj. Nathusius, Mark
Heinrich v. 01. 04. 1990 - 30. 09. 1990
- Gen.Maj. Steinseifer, Friedrich 01. 10. 1990 - 31. 03.
1993
- Gen.Maj. Majewski, Norbert 01.
04. 1993 - 31. 12. 1994
Chef des
Stabes (bis 1994):
- Gen.Maj. Estorf,
Wolfgang 01. 04. 1990 - 31. 03. 1991
-
Gen.Maj. Brand, Dieter 01. 04. 1991 - 31. 03. 1992
- Gen.Maj. Schade, Wolfgang 01. 04. 1992 -
30. 09. 1993
- Gen.Maj. Ocken, Rolf
01. 10. 1993 - 31. 12. 1994
Stellvertreter und Chef des Stabes (in Personalunion von
1994 bis März 1999)
- Gen.Maj. Ocken,
Rolf 01.01.1995 - (1997)
- Brig.Gen.
Brümmer, Henning (1997) - 31. 03. 1999
Kommandeur Heeresschulen und Stellvertretender Amtschef
(in Personalunion ab April 1999):
-
Brig.Gen. Brümmer, Henning 01. 04. 1999 - 31. 09. 2001
- Brig.Gen. Baumgärtel, Rolf 01. 10. 2001 -
2003
- Brig.Gen. Keppler, Ulrich 2003
-
Chef des Stabes (ab 1999):
- Brig.Gen. Ruwe, Jürgen 01. 04. 1999 -
(2000)
- Brig.Gen. Ackermann, Karl
(2000) - 2002
- Brig.Gen. Wieker,
Volker 2002 - 2004
- Brig.Gen. Drews,
Erhard 2004 -
Überlieferung
Organisation (STAN, Organisation Heer,
Dienst- und Geschäftsbetrieb); Unterlagen zum
Ausbildungswesen (Ausbildungsanweisungen, Lehrgänge,
Ausbildungsprogramme und -pläne, Sportausbildung);
Panzerfahrzeuge; Waffen; Technisches Gerät; Ausrüstung KFZ;
Übungen; Manöver; Mobilmachungsangelegenheiten;
Öffentlichkeitsarbeit; VIP-Besuche; Ehrenparaden; Vorträge;
Personalangelegenheiten (Stellenbesetzungslisten,
Dienstpostenwechsel, Personalanforderungen, Personalführung);
Berichte; Niederschriften; Protokolle von Tagungen; Befehle;
Anweisungen; Haushalt; Verwaltung; Versorgung; Kriegs- und
Militärische Tagebücher; Unterlagen zur Eingliederung der NVA
in die Bundeswehr
Über ein Drittel
Verschlußsachen
Erschließungszustand
(Kommentar) Abgabeverzeichnisse; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung) 5634 AE
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 20 Heeresamt (darunter:
Besondere Anordnungen für das Vorschriftenwesen [ab 1990:
Besondere Anweisungen für Dienstvorschriften des Heeres],
1961 ff.)
Verfasser/Stand MA 3;
2004
418, 4 lfm
Bestandsbeschreibung:
1956 wurde in Köln das Truppenamt als Höhere Kommandobehörde
des Heeres eingerichtet. Dem Truppenamt waren folgende
Dienststellen nachgeordnet:
Inspektion
der Führungstruppen (InFüTr)
Inspektion der Kampftruppen (InKpfTr)
Inspektion der Artillerietruppen (InArtTr)
Inspektion der Heeresflugabwehrtruppe
(InHFlaTr)
Inspektion der
Pioniertruppe (InPiTr)
Inspektion der
Technischen Truppe (InTTr)
Inspektion
der Sanitätstruppe (InSanTr)
Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens im Heer
(In EBH)
Stammdienststelle des Heeres
(SDH)
In seiner Organisationsstruktur
war das Truppenamt gegliedert in:
Amtschef
Stellvertreter und Chef
des Stabes
Sachgebiete G1
G2
G3
G4
sowie zur
Wahrnehmung spezieller Fachaufgaben:
Rechtsberater des Truppenamtes
Gerätinspizienten
Verwaltungsdezernat
Stabsquartier
Gruppe G2
Auswertung
Gruppe Führungsforderungen
für Heeresmaterial
Meteorologe im
Truppenamt
Gruppe STAN
Gruppe Dienstvorschriften
Leitstelle Ausland
1970 erfolgte
die Umbenennung und Umgliederung des Truppenamtes zum
Heeresamt. Die direkte Unterstellung erfolgte beim
Führungsstab des Heeres. Der Amtschef Heeresamt war, laut
Dienstanweisung des BMVg vom 1. September 1970,
truppendienstlich dem Inspekteur des Heeres
verantwortlich.
Dem Amtschef Heeresamt
unterstanden nach seiner Aufstellung unmittelbar
truppendienstlich:
die Generale der Truppengattungen
der General für Offizier- und Unteroffizier-Ausbildung
im Heer
der General für
Heeresangelegenheiten der Rüstung
der
Stellvertreter des Amtschefs Heeresamt und Chef des
Stabes
die Inspizienten des Heeres,
die das unmittelbare Vortragsrecht beim Inspekteur des Heeres
haben
truppendienstlich - ausgenommen
fachdienstlich -:
der Generalarzt der
Sanitätstruppe des Heeres
truppendienstlich - ausgenommen im besonderen
Aufgabenbereich -:
der Leiter des
Materialamts des Heeres
der Leiter der
Stammdienststelle des Heeres
der
Leiter der Militärischen Mitarbeitergruppe ORH (Operation
Research Heer)
im besonderen
Aufgabenbereich:
die Leiter der
Heeresverbindungsstäbe im Ausland
die
Heeresverbindungsoffiziere zu Schulen und Einrichtungen
ausländischer Heere
Zur Erfüllung
seiner Aufgaben verfügte das Heeresamt neben dem Stab, der
die Amtsführung bei der Koordination und bei administrativen
und truppendienstlichen Angelegenheiten für das Amt selbst
unterstützte, über mehrere Abteilungen, Gruppen und Dezernate
die einerseits verschiedene Aufgaben für das gesamte Heer
erfüllten und andererseits die oberste fachliche Ebene der
Truppengattungen darstellten. An der Spitze der Abteilungen
standen Generale.
Nach seiner
Aufstellung gliederte sich das Heeresamt in folgende
Abteilungen und Bereiche:
Stab
Heeresamt
Leitender
Rechtsberater
Gruppe
Inspizienten
Leitender
Geophysiker
Stabsquartier
Truppenverwaltung
Abt. Verwaltung
Abt.I Allgemeine
Heeresaufgaben
Abt.II Ausbildung
Abt.III Heeresrüstung
Abt.IV Führungstruppen
Abt.V
Kampftruppen
Abt.VI
Kampfunterstützungstruppen
Abt.VII
Heeresfliegertruppe
Abt.VIII
Technische Truppen
Abt.IX
Sanitätsdienst des Heeres
Mit der
Umgliederung des Heeres in den Heeresstrukturen 5 und 5 (N)
wurde das Heeresamt neu organisiert. Ab 1991 gliederte sich
das Amt in folgende Abteilungen:
Abt.
I Zentrale Heeresaufgaben
Abt. II
Ausbildung
Abt. III
Heeresrüstung
Abt. IV Führungsdienst
Führungstruppen
Abt. V Logistik
Logistiktruppen
Abt. VI Sanitätsdienst
Sanitätstruppe
Abt. VII
Panzertruppen
Abt. VIII
Infanterie
Abt. IX Artillerietruppe
Topographietruppe
Abt. X Pioniertruppe
ABC-Abwehrtruppe
Abt. XI
Heeresflugabwehrtruppe
Abt. XII
Heeresfliegertruppe
Dem Heeresamt
unterstellt waren die Stammdienststelle und das Materialamt
des Heeres. Das Materialamt wurde zum 1. Oktober 1995 aus dem
Unterstellungsverhältnis des Heeresamtes herausgelöst und dem
neu aufgestellten Heeresunterstützungskommando
zugeordnet.
Das Heeresamt war nach den
Vorgaben des Bundesministeriums der Verteidigung
verantwortlich für die Weiterentwicklung des Heeres, die
Ausbildung im Heer, für Aufgaben im Rahmen der Planung und
des Entstehungsganges der Ausrüstung des Heeres sowie für
Organisationsangelegenheiten im Heer. Das Heeresamt
entwickelte auf der Grundlage konzeptioneller Vorgaben des
Führungsstabes des Heeres die funktionalen Aufgabenbereiche
des Heeres unter Berücksichtigung der Bedingungen und
Erfordernisse des Gefechts der Verbundenen Waffen oder des
Einsatzes der Verbundenen Kräfte und der Belange der
teilstreitkräfteübergreifenden und multinationalen
Zusammenarbeit. Das Heeresamt nahm zentrale Heeresaufgaben
und Aufgabenanteile im Pilotdienst für die Streitkräfte wahr,
erarbeitete die Ausbildungs- und Organisationsgrundlagen für
das Heer und führte seinen unterstellten Bereich, unter
anderem die Schulen des Heeres.
Das
Heeresamt bildete das Personal für das Heer, teilweise auch
für die anderen Teilstreitkräfte aus und ordnete dazu die
Durchführung der entsprechenden Lehrgänge an den
Heeresschulen an. Für die Ausbildung im Heer unterstanden dem
Heeresamt folgende Lehrstätten:
Offizierschule des Heeres
Kampftruppenschule 1
Kampftruppenschule 2 und Fachschule des Heeres für
Erziehung
Luftlande- und
Lufttransportschule
Gebirgs- und
Winterkampfschule
Artillerieschule
Raketenschule
der Artillerie
Heeresfliegerwaffenschule
Heeresflugabwehrschule
Pionierschule und Fachschule des Heeres für
Bautechnik
Fachhochschule des
Heeres
ABC- und
Selbstschutzschule
Fernmeldeschule und
Fachschule des Heeres für Elektrotechnik
Schule für Feldjäger und Stabsdienst
Schule Technische Truppe 1 und Fachschule des Heeres für
Technik
Schule Technische Truppe 2 und
Fachschule des Heeres für Wirtschaft
Der Amtschef Heeresamt war, soweit er im Rahmen der vom
Inspekteur des Heeres an ihn delegierten Befugnisse
dienstliche Anweisungen erteilte, Vorgesetzter gegenüber
höheren Kommandobehörden, Kommandobehörden und sonstigen
Dienststellen des Heeres. Er nahm (gemäß Dienstanweisung für
den Amtschef Heeresamt vom 1. September 1970) im einzelnen
folgende Aufgaben wahr:
Als
Befehlshaber der Akademien und Schulen des Heeres
- führte er die Akademien und Schulen des
Heeres sowie der Heerestruppen durch die Generale der
Truppengattungen und den General für Offizier- und
Unteroffizier-Ausbildung im Heer
-
bildete er nach den Weisungen des Inspekteurs des Heeres
Personal für das Heer und im Pilotdienst für die anderen
Teilstreitkräfte aus und schuf die Voraussetzungen für eine
zweckmäßige und einheitliche Ausbildung sowie für eine
einheitliche Auslegung und Anwendung der Kampf- und
Einsatzgrundsätze der Truppengattungen des Heeres
- ordnete er die erforderlichen Lehrgänge an
den Akademien und Schulen des Heeres an
- führte er truppendienstlich das Materialamt des
Heeres, die Stammdienststelle des Heeres und die militärische
Mitarbeitergruppe ORH
- steuerte er
den Einsatz der Heeresverbindungsstäbe und
Heeresverbindungsoffiziere an den Schulen und Einrichtungen
ausländischer Heere
Der Amtschef
Heeresamt lenkte, koordinierte und überwachte die Erarbeitung
von Grundlagen für Führungs-, Kampf- und Einsatzgrundsätze,
Organisation, Ausstattung, Ausbildung und Weiterentwicklung
der Truppengattungen, die in den Inspektionen nach den
grundsätzlichen Weisungen des Führungsstabes des Heeres
vorgenommen wurde.
Hierzu gehörten vor
allem
- Zuarbeit für die Gesamtplanung
des Heeres als Beitrag der Truppengattungen, insbesondere auf
den Gebieten des Personalwesens, der Organisation, der
Ausbildung, der Logistik sowie der Ausstattung und
Mobilmachung
- Wahrnehmung der im
Materialentstehungsgang dem Heeresamt übertragenen
Aufgaben
- Bearbeitung aller Aufgaben
auf dem Gebiet der Geophysik und Topographie des Heeres
- Erarbeitung von Dienstvorschriften und
STAN
Der Amtschef Heeresamt überwachte
die einheitliche Anwendung der Kampf- und Einsatzgrundsätze
der Truppengattungen und war verantwortlich für die
Vorbereitung und Durchführung von Ausrüstungs-, Umrüstungs-,
Nachrüstungs- und Umgliederungsvorhaben sowie für
Angelegenheiten der Truppenübungsplätze. Ferner überwachte er
die personelle und materielle Einsatzbereitschaft des
Heeres.
Hierzu erteilte er nach
Weisung des Inspekteurs des Heeres dienstliche Anweisungen an
die Korps und Territorialkommandos, um
- eine einheitliche Auslegung und Anwendung der Kampf-
und Einsatzgrundsätze im Heer zu gewährleisten
- eine zweckmäßige und einheitliche
Ausbildung im Heer sicherzustellen
-
die Beschickung der Lehrgänge an den Akademien und Schulen
des Heeres durch die Korps, die Territorialkommandos und
durch die anderen Teilstreitkräfte, soweit hier das Heer
Pilotdienst zu leisten hatte, zu veranlassen
- Ausrüstungs-, Umrüstungs-, Nachrüstungs-
und Umgliederungsvorhaben vorzubereiten und
durchzuführen
- Truppenversuche,
Versuchsübungen und technische Erprobungen mit der Truppe
anzuordnen
- Belegung und Betrieb der
Truppenübungsplätze sicherzustellen
Der Stab Heeresamt war an der Erarbeitung von Grundlagen
für Führungs-, Kampf- und Einsatzgrundsätze, für
Organisationsgrundsätze, für Ausrüstungsangelegenheiten und
die Regelung von Ausbildungsfragen beteiligt. Außerdem
erstellte er Dienstvorschriften und Stärke- und
Ausrüstungsnachweise (STAN) für das Heer. Darüber hinaus war
der Stab Heeresamt für die Bearbeitung aller Aufgaben auf dem
Gebiet Geophysik und Topographie des Heeres zuständig.
Nach der Bundeswehrreform 2001 unterstanden
dem Amtschef des Heeresamtes vier Inspizienten für
Truppenausbildung, Reservistenausbildung, Offizierausbildung
und Unteroffizierausbildung. Gleichzeitig unterstanden ihm
der Chef des Stabes und der Kommandeur Heeresschulen, der
gleichzeitig die Funktion des stellvertretenden Amtschef
innehatte. Dem Chef des Stabes unterstanden die vier
Abteilungen I (Heeresentwicklung), II (Ausbildung), III
(Heeresrüstung) und IV (Organisation), seit 2008 auch die
Abteilung V (Nutzung/Logistik), das ehemalige Logistikzentrum
des Heeres.
Die Abteilung I
(Heeresentwicklung) bestand aus:
Grundlagengruppe HA I 1 Konzeptionelle Weiterentwicklung
Heer, Zentrale Aufgaben und den funktionalen
Aufgabenbereichen
HA I 2
Führungsunterstützung
HA I 3
Nachrichtengewinnung und Aufklärung
HA
I 4 Kampf
HA I 5
Kampfunterstützung
HA I 6
Einsatzunterstützung
Aufgabe der
Abteilung I war die Weiterentwicklung des Heeres in den
Bereichen Konzeption, Führung/Einsatz, Ausrüstung sowie
Organisation/Struktur. Die Grundlagengruppe HA I 1 war dabei
über die Aufgabenbereiche hinweg koordinierend tätig. In den
funktionalen Bereichen erfolgte die Weiterentwicklung im
Zusammenspiel mit den Generalen der Truppengattungen und den
Weiterentwicklungsgruppen an den Truppenschulen des Heeres.
In der Abteilung wurden Konzepte und heeresspezifische
Positionspapiere sowie Eckdokumente für bereichsübergreifende
Aufgaben ausgearbeitet. Weiterhin erarbeitete die Abteilung I
unter Berücksichtigung des weit gefaßten Aufgabenspektrums
des Heeres und der teilstreitkraftübergreifenden wie der
internationalen Zusammenarbeit die Grundlagen der künftigen
operativen und taktischen Erfordernisse. Weitere Aufgaben der
Abteilung I waren die Ausarbeitung von Grundsätzen für das
Gefecht der Verbundenen Waffen und den Einsatz der
Verbundenen Kräfte sowie die Formulierung von
Führungsdienstvorschriften des Heeres. Darüber hinaus vertrat
die Abteilung die Positionen zur Weiterentwicklung des Heeres
in nationalen wie internationalen Gremien.
Die Abteilung II (Ausbildung) setzte sich zusammen aus
den Gruppen:
HA II 1 Grundsatz,
Truppen- und Führerausbildung
HA II 2
Ausbildungsunterstützung
HA II 3
Internationale
Zusammenarbeit/Ausbildungsangelegenheiten/Heeresgeneralstabsbesprechungen
HA II 4 Dienstvorschriften und den
Dezernaten
HA II 5
Internet-/Intranet-/Print-Redaktion
HA
II 6
Alarmierung/Mobilmachung/Reservistenangelegenheiten
Die Abteilung II plante und koordinierte die
Ausbildung im Heer. Die Grundlagen und Weisungen für
Ausbildung und Erziehung im Heer wurden -ausgehend von
Analysen von Übungen und Einsätzen - unter Berücksichtigung
von Forderungen der Truppe ausgearbeitet. Die Abteilung II
war zuständig für:
- Erstellung von
Grundlagendokumenten, Weisungen, Konzepten und
Dienstvorschriften für die Ausbildung und Erziehung im
Heer
- Grundsatzangelegenheiten in der
Ausbildung an den Heeresschulen
-
Management und Steuerung der Lehrgänge an den
Heeresschulen
- Simulatorgesteuerte
Ausbildung und die zentralen Ausbildungseinrichtungen des
Heeres
- Computergestütztes
Lernen
- Internationale Zusammenarbeit
mit verbündeten und befreundeten Streitkräften
- Erarbeitung grundsätzlicher Regelungen zur
Erstellung von Dienstvorschriften
-
Bearbeitung der Dienstvorschriften nach redaktionellen,
sachlichen und herstellungstechnischen Aspekten
- Archivierung der Dienstvorschriften des
Heeres und Gewährleistung der bundesweiten
teilstreitkraftübergreifenden Versorgung und Bewirtschaftung
mit Dienstvorschriften
- Präsentation
des Heeres in Internet und Intranet
-
Alarmierung und Mobilmachung im Heer
-
Reservistenangelegenheiten des Heeres
Die Abteilung III (Heeresrüstung) untergliederte sich in
die Gruppen:
HA III 1 Zentrale und
Grundsatzaufgaben Rüstung/Nutzung
HA
III 2 Zentrale IT-Angelegenheiten,
Führung/Führungsunterstützung
HA III 3
Kampf
HA III 4 Kampfunterstützung,
Nachrichtengewinnung und Aufklärung
HA
III 5 Einsatzunterstützung/Simulation
Die Abteilung III vertrat die Interessen des Heeres in
Arbeitsgruppen anderer Organisationsbereiche und steuerte und
koordinierte auf Ämterebene federführend für das Heer
rüstungsspezifische Arbeiten. Die Abteilung wirkte an der
Planung und Umsetzung von heeresspezifischen EDV-Projekten
mit, die federführend durch das Bundesamt für Wehrtechnik und
Beschaffung (BWB) und das Bundesamt für
Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr
betreut wurden.
Die Gruppe 1 war
zuständig für zentrale und Grundsatzaufgaben der Rüstung
sowie für die Nutzung und nahm die gruppenübergreifenden
Querschnittsaufgaben wahr. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer
Arbeit war die Koordinierung in Hinsicht auf Bundeswehrplan,
Ausrüstungslage und Ausrüstungsplan des Heeres und die
internationale Rüstungszusammenarbeit. Außerdem erarbeitete
die Gruppe Grundlagen und Verfahren für die Rüstung und
Nutzung im Heer.
Die Gruppe 2 nahm
zentrale Angelegenheiten der Informationstechnik, der Führung
und der Führungsunterstützung wahr und unterstützte den
Abteilungsleiter in seiner Funktion als Beauftragter
Inspekteur Heer für Informationstechnik. Sie wirkte mit an
Projekten des Heeres im Bereich der Informationstechnik, der
Führung und der Führungsunterstützung, die federführend vom
Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik
der Bundeswehr geleitet wurden.
Die
anderen drei Gruppen waren verantwortlich für Arbeiten in den
funktionalen Aufgabenbereichen Kampf, Kampfunterstützung,
Nachrichtengewinnung und Aufklärung sowie
Einsatzunterstützung und Simulationssysteme. Bei der
Erfüllung ihrer Aufgaben arbeitete die Abteilung III eng mit
dem Heeresführungskommando und dem Einsatzführungskommando
zusammen.
Die Abteilung IV
(Organisation) war in vier Referate gegliedert:
HA IV 1
Grundlagen/Organisationsmaßnahmen/Controlling
HA IV 2 Personalstruktur
HA IV 3 STAN/OSTAN
HA IV 4
Heeresstruktur
Das Referat 1
erarbeitete Grundlagendokumente der Organisation und
Organisationsbeiträge zur Heeresplanung. Es setzte die
ministeriellen Organisationsweisungen um und wirkte an
Stationierungs- und Infrastrukturentscheidungen für alle
Truppenteile des Heeres mit. HA IV 1 koordinierte die
Bereiche Controlling und Kostenleistungsrechnung für das Heer
und überprüfte die Dienststellen des Heeres hinsichtlich
einer sachgerechten Personalbemessung, der Optimierung der
Organisation und der Ermittlung von
Rationalisierungspotentialen.
Der
Bereich 2 plante, überwachte und entwickelte die personelle
Struktur des Heeres weiter, erarbeitete Entscheidungshilfen
auf personalstrukturellem Gebiet und errechnete
Personalstrukturmodelle in Frieden und Verteidigung für
militärische Dienstposten des Heeres. Außerdem war er an der
Konzeption der Nachwuchsgewinnung beteiligt und stellte den
Beauftragten des Inspekteurs des Heeres für die
Personalstruktur.
Im Bereich 3 wurden
- unterstützt von den für die Weiterentwicklung
verantwortlichen Organisationseinheiten - die Stärke- und
Ausrüstungs-Nachweisungen (STAN) des Heeres erarbeitet.
Im Bereich 4 wurden Strukturen des Heeres
ausgeplant, Detailplanungen der Truppengattungen koordiniert,
gelenkt und kontrolliert, die Ausplanungsergebnisse in
Planungshandbüchern dokumentiert und bestehende Strukturen
mit alternativen verglichen.
Die
Abteilung V (Nutzung/Logistik) nahm als ehemaliges
Logistikzentrum des Heeres die zentralen Steuerungsaufgaben
der Heereslogistik wahr und wirkte im Rüstungsprozess des
Heeres mit. Diese Aufgaben hatte das Heeresamt im April 2008
vom Logistikzentrum des Heeres übernommen. Die Abteilung V
stellte die Nutzung von Wehrmaterial und Logistik für das
Heer bis zur Einführung eines Waffensystems oder Gerätes
sowie die Versorgung mit Ersatzteilen und logistischen
Dienstleistungen sicher. Darüber hinaus prüfte die Abteilung
V die Einsatzreife der Heeresausrüstung und stellte die
Einsatzfähigkeit der Ausrüstung sicher.
Dem Amtschef des Heeresamtes zugeordnet waren darüber
hinaus drei Verbindungskommandos der USA, Großbritanniens und
Frankreichs sowie Verbindungsoffiziere aus Spanien, der
Türkei, Schweden und Südkorea. Sie stellten den
Informationsfluss zwischen ihren jeweiligen Heimatländern und
dem deutschen Heeresamt sicher.
Durch
die Neuausrichtung der Bundeswehr wurde Ende 2011 die
Auflösung des Heeresamt zum 30. September 2013
beschlossen.
Amtschefs:
GenMaj Reinhardt, Helmuth 01.06.1956 -
30.09.1960
GenLt Mäder, Hellmuth
01.10.1960 - 30.09.1968
GenLt Sonneck,
Hubert 01.10.1968 - 31.03.1974
GenLt
Lemm, Heinz-Georg 01.04.1974 - 30.09.1979
GenLt Wenner, Horst 01.10.1979 - 31.03.1983
GenLt Schäfer, Werner 01.04.1983 -
31.03.1986
GenLt Wachter, Gerhard
01.04.1986 - 30.11.1986
GenLt
Odendahl, Wolfgang 01.12.1986 - 31.03.1990
GenLt Klaffus, Ernst 01.04.1990 - 31.03.1994
GenMaj Reichardt, Jürgen 01.04.1994 -
31.03.1999
GenMaj Dietrich, Manfred
01.04.1999 - 31.03.2001
GenMaj Widder,
Werner 31.03.2001 - 09.2003
GenMaj
Ruwe, Jürgen 01.10.2003 - 01.03.2005
GenMaj Korte, Wolfgang 01.03.2005 - 15.11.2006
GenMaj Clauß, Wolf-Joachim 15.11.2006 -
31.05.2012
BrigGen Fischer, Heinrich
(kommissarisch) 01.06.2012 - 30.09.2013 (geplant)
Stellvertreter und Chef des Stabes (in
Personalunion 1956 - 1990):
BrigGen
Lechler, Otto 1956 - 1959
BrigGen
Moll, Josef 1959 - 1961
BrigGen
Ferber, Ernst 1961- 30.09.1962
BrigGen
Jordan, Paul 01.10.1962 - 30.09.1964
BrigGen Berger, Oskar-Alfred 01.10.1964 -
30.09.1967
BrigGen Wittmann, Jürgen
01.10.1967 - 31.03.1970
BrigGen
Birnstiel, Fritz 01.04.1970 - 31.03.1974
BrigGen Bastian, Gerd 01.04.1974 - 30.09.1976
BrigGen Frickinger, Horst 01.10.1976 -
31.03.1980
BrigGen Raesfeld, Georg
Josef von (i.V. 07.1980)
GenMaj
Beckmann, Heinrich-Felix 01.10.1980 - 31.03.1986
GenMaj Nathusius, Mark Heinrich von
01.04.1986 - 31.03.1990
Stellvertreter
(1990 - 1994):
GenMaj Nathusius, Mark
Heinrich von 01.04.1990 - 30.09.1990
GenMaj Steinseifer, Friedrich 01.10.1990 -
31.03.1993
GenMaj Majewski, Norbert
01.04.1993 - 31.12.1994
Chef des
Stabes (1990 - 1994):
GenMaj Estorf,
Wolfgang 01.04.1990 - 31.03.1991
GenMaj Brand, Dieter 01.04.1991 - 31.03.1992
GenMaj Schade, Wolfgang 01.04.1992 -
30.09.1993
GenMaj Ocken, Rolf
01.10.1993 - 31.12.1994
Stellvertreter
und Chef des Stabes (in Personalunion von 1994 - März
1999)
GenMaj Ocken, Rolf 01.01.1995 -
(1997)
BrigGen Brümmer, Henning (1997)
- 31.03.1999
Kommandeur Heeresschulen
und Stellvertretender Amtschef (in Personalunion ab April
1999):
BrigGen Brümmer, Henning
01.04.1999 - 31.09.2001
BrigGen
Baumgärtel, Rolf 01.10.2001 - 2003
BrigGen Keppler, Ulrich 2003 - 2005
BrigGen Schuster, Dieter 2005 - 27.03.2008
BrigGen Fischer, Heinrich 27.03.2008 -
30.09.2013 (geplant)
Chef des Stabes
(ab 1999):
BrigGen Ruwe, Jürgen
01.04.1999 - 2000
BrigGen Ackermann,
Karl 2000 - 2002
BrigGen Wieker,
Volker 2002 - 2004
BrigGen Drews,
Erhard 2004 - 2005
BrigGen Fritz,
Hans-Werner 2005 - 2007
BrigGen Köpke,
Wolfgang 2007 - 2011
BrigGen Staigis,
Armin 2011 -
Inhaltliche
Charakterisierung: Organisation (STAN, Dienst- und
Geschäftsbetrieb); Ausbildungswesen (Ausbildungsanweisungen,
Lehrgänge, Ausbildungsprogramme und -pläne, Sportausbildung);
Panzerfahrzeuge; Waffen; Technisches Gerät; Ausrüstung KFZ;
Übungen; Alarmwesen; Öffentlichkeitsarbeit; VIP-Besuche;
Ehrenparaden; Vorträge; Personalangelegenheiten
(Stellenbesetzungslisten, Dienstpostenwechsel,
Personalanforderungen, Personalführung); Berichte;
Niederschriften; Protokolle von Tagungen; Befehle;
Anweisungen; Haushalt; Verwaltung; Versorgung; Kriegs- und
Militärische Tagebücher; Internationale
Heeresgeneralstabsbesprechungen; Internationale
Zusammenarbeit des Heeres; Eingliederung der NVA in die
Bundeswehr. Über ein Drittel Verschlußsachen.
Erschließungszustand:
Abgabeverzeichnisse; unbearbeitet
Umfang, Erläuterung:
5734 AE
Zitierweise: BArch BH
2/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch BH 2
- Extent
-
5035 Aufbewahrungseinheiten; 333,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Related materials
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Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: BH 1 Führungsstab des Heeres
BH 41 Heeresführungskommando
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 20 Heeresamt (darunter: Besondere Anordnungen für das Vorschriftenwesen [ab 1990: Besondere Anweisungen für Dienstvorschriften des Heeres], 1961 ff.)
Literatur: Heeresamt (Hrsg.): 50 Jahre Heeresamt 1956-2006, Köln 2006.
Lothar Schulz: Die Zukunft hat begonnen: neues Heeresamt und Logistikzentrum Heer (Wehrtechnischer Report 1/2003).
Heeresamt (Hrsg.): Heeresamt - Die Zukunft im Visier, Sankt Augustin 2000.
- Date of creation of holding
-
1956 - 2012
- Other object pages
- Provenance
-
Heeresamt (HA), 1957-2004
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1956 - 2012