Bestand
Verbände und Einheiten der Feldformationen der Waffen-SS (überwiegend Reiterverbände) (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die Reiterverbände der Waffen-SS
Die Ursprünge der Reiterverbände der Waffen-SS
liegen in den Reiter-Einheiten, die die Allgemeine-SS ab 1931
aufzustellen begannen. Der erste Reitersturm der SS wurde im
Februar 1931 von 25 ehemaligen Angehörigen des Freikorps
„Oberland" in München gegründet. Die Pferde und die
Ausbildungsmöglichkeiten stellte dabei der ehemalige kaiserliche
Kavallerie-Leutnant Johann Fegelein zur Verfügung, dessen Söhne
Hermann und Waldemar ebenfalls Mitglieder des Reitersturms
wurden. Hatte die Reiter-SS zunächst nur sehr wenige Mitglieder,
so kam es nach der nationalsozialistischen Machtübernahme zu
einem erheblichen Wachstumsschub, da sich im Zuge der
Gleichschaltung nunmehr alle zivilen Reitervereine in
Deutschland entweder der Reiter-SA oder der Reiter-SS
anschließen mussten. Viele frühe Reiterstürme wurden nun in
Reiterstandarten integriert. Um einerseits das gehobene
Bürgertum und besonders den Adel zu gewinnen und andererseits
sportliche Erfolge verbuchen zu können, sorgte der
Reichsführer-SS (RFSS) Heinrich Himmler für die Übernahme
mehrerer renommierter Gestüte durch die SS und verzichtete zudem
auf die üblichen ideologischen Kriterien für die Mitglieder
seiner Reitertruppe. Dies führte dazu, dass die Reiter-SS in den
1930er Jahren in erster Linie einen sportlichen sowie
zeremoniell-repräsentativen Charakter hatte und in ihrer
sozialen Zusammensetzung eine wesentlich größere Heterogenität
aufwies, als dies bei anderen Formationen der Allgemeinen-SS der
Fall war: Moderate Konservative waren ebenso zahlreich vertreten
wie spätere Größen der SS wie beispielsweise Joachim Peiper,
Gustav Lombard und Hans Kammler.
Bis 1939
entstanden reichsweit 21 Reiterstandarten der Allgemeinen-SS,
wobei die Münchener Formation nicht zuletzt aufgrund der engen
Kontakte ihres Chefs Hermann Fegelein zu Heinrich Himmler,
welche u.a. den Ausbau von dessen väterlichem Gut zur
SS-Hauptreitschule zur Folge hatten, eine hervorgehobene
Position einnahm. Bei Kriegsbeginn im September 1939 nutzte
Fegelein diese Verbindung, um dafür zu sorgen, dass die
Angehörigen seiner Münchner Reiterstandarte nicht, wie die
meisten Mitglieder der Reiter-SS, in die Wehrmacht eingezogen,
sondern vielmehr als Gesamtverband den sogenannten „Verstärkten
Totenkopfstandarten" unterstellt wurden. Bereits Anfang Oktober
verlegte ein erstes Detachement, aufgeteilt in zwei Abteilungen
à zwei Schwadronen (allerdings noch deutlich unter Soll-Stärke),
unter dem Kommando des inzwischen zum Obersturmbannführer
beförderten Fegelein nach Polen. Dort wurden die Münchner
SS-Reiter zunächst unter der Bezeichnung „Berittene Abteilung
der Verstärkten Totenkopfstandarten (Polizeiverstärkung)" der
Ordnungspolizei unterstellt und in kleinen Gruppen auf
verschiedene Polizeiposten aufgeteilt. Am 15. November 1939
befahl RFSS Himmler schließlich die Umbenennung der Formation in
1. SS-Totenkopf-Reiterstandarte und ihren Ausbau von vier auf
dreizehn Schwadronen, inklusive zweier Artillerie-Batterien.
Mitte Dezember 1939, als die Standarte dem Höheren SS- und
Polizei-Führer (HSSPF) „Ost" unterstellt wurde, waren ihre
Einheiten in Warschau, Garwolin, Seroczyn, Zamosc, Cholm,
Tarnow, Krakau, Kielce, Lodsch, Radom und Lublin stationiert.
Hinzu kamen eine Ersatz-Schwadron und eine SS-Unterführer-Schule
in Lucmierz bei Lodsch. Um ihrer neuen Rolle gerecht werden zu
können, begann die Standarte, die trotz ihres paramilitärischen
Anstrichs zuvor keinerlei militärische Ausbildung genossen
hatte, nun mit einem intensiven Trainingsprogramm, während
gleichzeitig die Ausstattung mit Personal, Pferden und
Ausrüstung vervollständigt wurde.
Ende
April 1940 hatte die Standarte schließlich ihre Soll-Stärke von
annähernd viertausend Mann erreicht. Nun wurde mit der
Aussonderung von Angehörigen der Einheit begonnen, die bereits
über dreißig Jahre alt waren, wobei dieser Schritt vor allem
jene traf, die aus zivilen Reitervereinen zur Reiter-SS gestoßen
waren. Am Ende dieses Prozesses hatte die Einheit die Hälfte
ihres Personals eingebüßt. Die Lücken, welche dieses Vorgehen
hinterließ, wurden anschließend mit jungen SS-Freiwilligen
wieder aufgefüllt. Diese Vorgehensweise hatte ebenso eine
„ideologische Homogenisierung" und Radikalisierung der Einheit
zur Folge wie die Einsätze gegen Insurgenten und die Beteiligung
an geplanten Exekutionen von Polen und Juden. Darüber hinaus kam
es oft zu persönlich motivierten Gewaltaktionen der
Standarten-Angehörigen, insbesondere von Seiten der Offiziere,
gegenüber der Zivilbevölkerung.
Jenseits
dieser Entwicklungen war die Standarte in dieser Zeit auch
mehrfach erheblichen organisatorischen Veränderungen
unterworfen, die zudem nicht selten zu Standortwechseln
einzelner Schwadronen führten. Im Mai 1940 wurde die Standarte
erstmals geteilt, es entstand eine 2.
SS-Totenkopf-Reiterstandarte unter dem Kommando von Franz
Magill. Im Sommer erfolgte zunächst die Umbenennung in
SS-Totenkopf-Regimenter, bevor die beiden Einheiten im November
1940 schließlich wieder zusammengelegt und unter der Bezeichnung
SS-Totenkopf-Kavallerie-Regiment in zwei Halbregimenter mit
jeweils zwei Abteilungen reorganisiert wurden. Im März 1941, im
Rahmen des Wechsels der Einheit von den SS-Totenkopf-Einheiten
zur Waffen-SS, kam es schließlich zur vorerst letzten Umbildung,
bei der die Einheit erneut in zwei Regimenter aufgeteilt wurde.
Die nun als SS-Kavallerie-Regimenter firmierenden Formationen
gliederten sich jeweils in eine Stabs-Schwadron, vier
Kavallerie-Schwadronen, welche die „Reitende Abteilung"
bildeten, vier „technische" Schwadronen (Infanterie-Geschütze;
Pioniere und Panzerabwehr; Aufklärung; eine reitende Batterie)
und eine „Leichte Kavallerie-Kolonne", die für den Nachschub
zuständig war. In dieser Gliederung bereiteten sich die beiden
Regimenter in den folgenden Monaten intensiv auf die
Anforderungen einer mobilen Kriegsführung vor.
Am 22. Juni 1941, dem Tag des deutschen Angriffs auf die
Sowjetunion, betrug die Stärke der beiden Regimenter, die zwei
Tage zuvor dem Kommandostab Reichsführer-SS unterstellt worden
waren, 4036 Mann. Nach einem kurzen Unterstützungseinsatz an der
Front, der durch das rasche Vorrücken der deutschen Truppen
notwendig geworden war, wurden die beiden Kavallerie-Regimenter
zunächst nach Ostpreußen verlegt, wo sie ihre Ausbildung
fortsetzen sollten. Am 19. Juli folgte schließlich die
Entsendung nach Weißrussland, wo die wenig später zur
SS-Kavallerie-Brigade „Fegelein" zusammengefassten Regimenter
die „Bandenbekämpfung" im Gebiet der Pripjet-Sümpfe übernahmen,
wobei sie zahlreiche Kriegsverbrechen verübten.
Im Winter 1941 wurde die Brigade schließlich
ins Hinterland der Ostfront verlegt wurde, um dort
Sicherungsaufgaben zu übernehmen und so Truppen der Wehrmacht
für den Angriff auf Moskau freizustellen. Nach der geplanten
Einnahme der russischen Hauptstadt sollte die Einheit eigentlich
wieder von der Front abgezogen und zu einer „verstärkten
Kavallerie-Brigade" ausgebaut werden, doch das Scheitern der
deutschen Offensive durchkreuzte diese Pläne. Als das
sowjetische Oberkommando Anfang Dezember mit Truppen aus dem
Osten des Landes eine massive Gegenoffensive startete, gerieten
die deutschen Truppen in eine verzweifelte Lage. In dieser
Situation wurden alle verfügbaren Einheiten in den Kampf
geworfen, um den kompletten Zusammenbruch der Front zu
verhindern. Die Einheiten der SS-Kavallerie-Brigade, obgleich
keinesfalls genügend ausgebildet für einen derartigen
Kampfeinsatz, wurden verschiedenen Formationen der Wehrmacht
unterstellt und zur Schließung einer Frontlücke nordwestlich
Rschew (Rshew) kommandiert. Dort blieb die Brigade den gesamten
Winter über im Einsatz, bis erste Teile im April 1942 aufgrund
schwerster Verluste aus der Front abgezogen und zur Auffüllung
(insbesondere mit „Volksdeutschen" aus Ungarn) und
Reorganisation auf den Truppenübungsplatz Debica bei Tarnow
verlegt wurden. Ein Rest der Brigade verblieb jedoch unter dem
Kommando von Sturmbannführer August Zehender als Kampfgruppe
„Zehender" (auch Kampfgruppe „Z") bis zum 21. Juni an der Front
bei Rschew (Rshew). Erst dann wurde auch dieser, etwa 500 Mann
starke Rest der Brigade nach Debica verlegt, wo er den Stamm des
dort neu aufgestellten 3. SS-Kavallerie-Regiments bildete.
Aus den nunmehr drei SS-Kavallerie-Regimentern
wurde ab Juni in Debica die SS-Kavallerie-Division unter dem
Kommando von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS
Wilhelm Bittrich, der den zum Inspekteur der berittenen Verbände
im SS-Führungshauptamt (SSFHA) beförderten Fegelein ersetzte,
gebildet. Diese vereinte unter sich neben den
Kavallerie-Regimentern 1, 2 und 3 (später 15, 16 und 17) eine
Radfahr-Aufklärungs-Abteilung, eine Panzerjäger-Abteilung, eine
Sturmgeschütz-Batterie, eine Artillerie-Abteilung, eine
Flak-Abteilung, ein Pionier-Bataillon, eine
Nachrichten-Abteilung sowie diverse Feldersatz-, Versorgungs-
und Sanitätstruppen. Im Rahmen der Durchnummerierung aller
Divisionen der Waffen-SS erhielt die Einheit am 22. Oktober 1942
schließlich die Bezeichnung 8. SS-Kavallerie-Division. Unter
diesem Namen kämpfte sie im Winter 1942/43 erneut im Frontbogen
bei Rschew (Rshew) sowie, wieder unter der Bezeichnung
Kampfgruppe „Zehender" („Z"), gegen durchgebrochene sowjetische
Truppen bei Orel. 1943, nun der Heeresgruppe Süd unterstellt,
war die Division an den Abwehrkämpfen westlich Charkow, am
Dnjepr und im Raum Krementschug-Kirowograd beteiligt. Im Januar
1944 wurden die stark dezimierten Reste der Einheit schließlich
aus der Front abgezogen und zunächst in Kroatien sowie, ab März,
unter der neuen Bezeichnung 8. SS-Kavallerie-Division „Florian
Geyer", in Ungarn aufgefrischt und neu organisiert. Lediglich
das SS-Kavallerie-Regiment 17 verblieb noch bis April 1944 an
der Front, wo es an den Kämpfen um den „Festen Platz" Kowel
beteiligt war. Seinen Platz in der Division übernahm das neu
aufgestellte SS-Kavallerie-Regiment 18.
Im Verlauf des Jahres 1944 kämpfte die Division in
Siebenbürgen und Ungarn gegen die vorrückende Rote Armee. Bei
der Verteidigung von Budapest Ende 1944 wurde sie schließlich
zusammen mit der, inzwischen aus dem SS-Kavallerie-Regiment 17
aufgestellten, 22. SS- Freiwilligen-Kavallerie-Division „Maria
Theresia" und weiteren deutschen sowie ungarischen Truppenteilen
am 24. Dezember eingekesselt. Nach mehreren fehlgeschlagenen
Entsatzversuchen deutscher Truppen wagten die im Kessel
verbliebenen Einheiten am 11. Februar 1945 den Ausbruch, den nur
wenige Soldaten überlebten.
Aus in der
Slowakei verbliebenen Resten der beiden Divisionen wurde in den
letzten Kriegsmonaten noch mit der Aufstellung der 37.
SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division (der Beiname „Lützow" kann
nicht sicher nachgewiesen werden) begonnen, deren Einheiten bis
Kriegsende jedoch nur in Kampfgruppenform zum Einsatz kamen. Die
letzten SS-Reiter kapitulierten am 10. Mai 1945 als Kampfgruppe
„Keitel" im Verband der 6. SS-Panzerarmee.
Kommandeure
Sept. 1939 bis Mai 1942:
Hermann Fegelein, SS-Standartenführer
Mai
1942 bis 15. Feb. 1943: Wilhelm Bittrich, SS-Brigadeführer und
Generalmajor der Waffen-SS
15. Feb. 1943
bis 19. Apr. 1943: Fritz Freitag, SS-Standartenführer
19. Apr. 1943 bis 1. Jan. 1944: Hermann
Fegelein, SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS (seit
20. Apr. 1944 SS-Obersturmbannführer, anfangs mit der Führung
beauftragt)
19. Apr. 1943 bis Mai 1943:
Gustav Lombard, SS-Obersturmbannführer
14. Mai 1943 bis 13. Sept. 1943: Hermann Fegelein,
SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS
13. Sept. 1943 bis 22. Okt. 1943: Bruno
Streckenbach, SS-Obersturmbannführer
22.
Okt. 1943 bis 1. Dez. 1943: Hermann Fegelein, SS-Brigadeführer
und Generalmajor der Waffen-SS
10. Jan.
1944 bis 14. Apr. 1944: Bruno Streckenbach,
SS-Gruppenführer
14. Apr. 1944 bis 1.
Juli 1944: Gustav Lombard, SS-Oberführer
1. Juli 1944 bis 11. Feb. 1945: Joachim Rumohr,
SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS
Gliederungen bis Ende 1940 (nach RS 4/61:
Stammtafel des SS-Kav-Rgt 1)
Ab 15. Sept.
1939: „Berittene Abteilung der verstärkten SS-TK-Verbände
(Polizei-Verstärkung)" mit Stab in Lodsch
1. Schwadron in Lodsch
2. Schwadron
in Posen und Kalisch
3. Schwadron in
Posen
4. Schwadron in Lucmierz
Ab 15. Nov. 1939: „1. SS-TK-Reiterstandarte"
mit Stab in Lodsch
1. Schwadron in
Warschau
2. Schwadron in Garwolin
3. Schwadron in Seroczyn
4. Schwadron in Zamosc
5. Schwadron
in Cholm
6. Schwadron in Tarnow
7. Schwadron in Krakau
8. Schwadron in Kielce
9.
(E)-Schwadron in Lucmierz
10. (schw.)
Schwadron in Kamienna
11. (techn.)
Schwadron in Lublin
12. (rt. Batt.)
Schwadron in Krakau
Ab. 1. Mai
1940:
13. (tmot.) Schwadron in
Warschau
Ab. 15. Mai 1940:
14. Schwadron in Krasnystaw
Ab 1. Juni 1940: Umbildung in 2 Reiterregimenter:
1. SS-TK-Reiterregiment mit Stab in
Warschau
1. Schwadron in Seroczyn
2. Schwadron in Kielce
3. Schwadron in Krakau
4. Schwadron
in Tarnow
5. (schw.) Schwadron in
Warschau
6. (rt. Batt.) Schwadron in
Krakau
Reg.-Truppen in Warschau
2. SS-TK-Reiterregiment mit Stab in
Lublin
1. Schwadron in Garwolin
2. Schwadron in Cholm
3.
Schwadron in Zamosc
4. Schwadron in
Krasnystaw
5. (schw.) Schwadron in
Kamienna
6. (techn.) Schwadron in
Lublin
Für beide Regimenter:
E-Schwadron in Lucmierz
E-Schwadron in München
Ab 1. Aug.
1940 für beide Regimenter:
SS-Unterführerschule Lucmierz
Verlegungen:
16. Juli 1940: 1.
Schwadron/1. Rgt. von Seroczyn nach Warschau
Sept. 1940: 5. Schwadron/2. Rgt. von Kamienna nach
Lukow
Nov. 1940: 4. Schwadron/2. Rgt. von
Krasnystaw nach Jablon
Ab 6. Dez. 1940
Umbildung der beiden Regimenter in „SS-TK-Kav-Rgt. 1":
Stab mit Kav.-Nachrichtenzug (tmot.),
Kraderkundungszug, Trompeterkorps in Warschau
Erstes Halbregiment in Warschau
I.
Abteilung
1. Schwadron in Warschau
2. Schwadron in Garwolin
3. Schwadron in Warschau
4.
Schwadron in Jablon
5. (schw.) Schwadron
in Lukow
II. Abteilung
6. Schwadron (T.E.) in Warschau
7.
Schwadron (rt. Batt.) in Krakau
8.
Schwadron (Radf.Aufkl.) in Warschau
9.
Schwadron (Kav. Gesch.) in Warschau
Leichte Kavallerie-Kolonne (tmot.) in Warschau
Zweites Halbregiment in Lublin
III. Abteilung
1.
Schwadron in Krakau
2. Schwadron in
Kielce
3. Schwadron in Tarnow
4. Schwadron in Chelm
5.
(schw.) Schwadron in Zamosc
IV.
Abteilung
6. Schwadron (T.E.) in
Lublin
7. Schwadron (rt. Batt.) in
Lublin
8. Schwadron (Radf. Aufkl.) in
Lublin
9. Schwadron (Kav. Gesch.) in
Lublin
Leichte Kavallerie-Kolonne (tmot.)
in Lublin
Für beide Regimenter:
1. E-Schwadron mit SS-Unterführerschule in
Lucmierz
2. E-Schwadron mit
SS-Hauptreitschule München-Riem, Gestüt Halbthurn und Rennstall
Wien
SS-Remonte-Depot und Pferdelazarett
Auschwitz
Bestandsbeschreibung: Im
Laufe des Zweiten Weltkrieges stellte die Waffen-SS Verbände und
Einheiten aller zu Lande kämpfenden Waffen- und Truppengattungen
auf, auch auf der Ebene zahlreicher Freiwilligen Verbände.
Verschiedene Brigaden und Legionen (z. B. Nederland, Wallonie)
waren organisatorisch Vorstufen späterer Divisionen der
Waffen-SS (siehe dazu RS 3).
Inhaltliche
Charakterisierung: Der Bestand enthält Vorkriegsakten der
SS-Verfügungstruppe und einiger weniger Standarten, insbesondere
der Leibstandarte SS "Adolf Hitler" mit rund 210 AE von 1933 bis
1940, sowie Kriegstagebücher und Kriegsakten von
Feld-Formationen, Einheiten und Dienststellen der Waffen-SS bis
zur Brigadeebene. Von den meisten ist nur splitterhaftes
Schriftgut erhalten. Erheblichen Umfang haben die Bestände der
SS-Kavallerie-Brigade und der SS-Kavallerie-Regimenter 3, 15, 16
und 17, deren rund 1000 AE hauptsächlich Verwaltungs-,
Ausbildungs- und Personalangelegenheiten behandeln. Die
SS-Panzergrenadier-Regimenter sind mit rund 150 AE vertreten.
Das Bundesarchiv besitzt darüber hinaus auch Kopien von
Unterlagen des Propagandaverbandes SS-Standarte "Kurt Eggers"
(ca. 35 AE), die im Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung
in Ljubljana verwahrt werden.
Einsatzunterlagen (Kriegstagebücher, Tätigkeits- und
Gefechtsberichte) aus der Kriegszeit sind vorhanden von
folgenden Formationen:
Freiwillige
Legionen, Bataillone und Kampfgruppen der Waffen-SS:
Finnisches Freiwilligen-Btl. der Waffen-SS (3
AE/1941-43); Freiwilligen Legion Flandern (Chronik); Indische
Legion (3 AE/1942-45, Chronik); Kampfgruppe Binz (1 AE/1945);
Kampfgruppe Jeckeln (1 AE/1942); Kampfgruppe Schuldt (1
AE/1942-43)
SS-Brigaden:
1. SS-Inf. Brigade (3 AE/1941, Chronik); 2.
SS-Inf. Brigade (4 AE/1941-42, Chronik);
SS-Panzergrenadier-Brigade Nr. 49 (9 AE/1944) und Nr. 51 (4
AE/1944);
SS-Gebirgs-Jäger-Regimenter:
Nr. 12
(2 AE/1944-45); Nr. 13 (3 AE/1944); Nr. 14 (6 AE/1944) und Nr.
28 (1 AE/1944)
(Waffen-)
Grenadier-Regimenter der SS:
Nr. 32 (2
AE/1944); Nr. 33 (3 AE/1944); Nr. 34 (1 AE/1944); Nr. 35 (1
AE/1944); Nr. 75 (3 AE/1944) und Nr. 76 (2 AE/1944).
SS-Panzergrenadier-Regimenter und
Vorläufer:
Nr. 1 "Leibstandarte Adolf
Hitler" (1 AE/1938, 40 AE/1939-41, 5 AE/1942-44); Nr. 2
"Leibstandarte Adolf Hitler" (13 AE/1942-44); Nr. 3
"Deutschland" (10 AE/1939-42, 1944-45); Nr. 4 "Der Führer" (5
AE/1940, 1943-45, Chronik); Infanterie-Rgt. Nr. 3 "Totenkopf" (2
AE/1939-41), ab Februar 1944 Pz.Gren.Rgt. Nr. 6 "Theodor Eicke";
SS-Polizei-Inf.Rgt. Nr. 1 (1 AE/ 1942-43), ab Februar 1944
SS-Pz.Gren.Rgt. Nr. 7; SS-Polizei-Rgt. 2 (3 AE/1939-40), ab
Februar 1944 SS-Pz.Gren.Rgt. Nr. 8; Polizei-Schützen-Rgt. Nr. 3
(5 AE/1941-42), ab Februar 1944 SS-Pz.Gren.Rgt. Nr. 9 ; Nr. 9
"Germania"(1 AE/1941-42, Chronik); Nr. 10 "Westland" (1
AE/1941-42); Pz.Gren.Rgt. Nr.1 "Hohenstaufen" (1 AE/1941-43), ab
Februar 1944 Nr. 19 "Hohenstaufen"; Nr. 20 "Hohenstaufen" (1
AE/1943-44); Nr. 22 (4 AE/1944); SS-Inf.Rgt. "Nordland" (3
AE/1941-43); ab Februar 1944 SS-Pz.Gren.Rgt. Nr. 23 "Norge"; Nr.
24 "Danmark" (2 AE/1942); Nr. 25 (4 AE/1944); Nr. 26 (1
AE/1944); Nr. 37 (7 AE/1944-45); Nr. 38 (4 AE/1944); SS-Inf.Rgt.
Nr. 8 (1 AE/1941-42), ab März 1944 Pz.Gren.Rgt. Nr. 39 (2
AE/1943-44) und SS-Inf. Rgt. 8 (1 AE/1941-42), später 1.
SS-Brigade; 4. SS-Toten-kopfstandarte "Ostmark", später
SS-Inf.Rgt. Nr. 4 "Langemarck" (3 AE/1940-41);
SS-Feld-ersatz-Btl. Nr. 15 (1 AE/1944); SS-Fallschirmjäger-Btl.
500 (1 AE/1944); SS-Regiment Hänel (1 AE/1945);
SS-Jäger-Ski-Btl. Norge (1 AE/1944) und SS-Sonderkommando
Künsberg, später Bataillon der Waffen-SS z.b.V. (7
AE/1941-44)
SS-Panzertruppen-Verbände:
Panzer-Regimenter Nr. 1 "Leibstandarte Adolf Hitler"(2
AE/1944); Nr. 2 "Das Reich" (1 AE/1944); Nr. 7 (Chronik); Nr. 10
"Frundsberg"(1 AE/1944); Nr. 12 "Hitlerjugend" (2 AE/1944-45)
und die SS-Panzer-Abt. Nr. 102 (1 AE/1944); SS-Panzerjäger-Abt.
Nr. 15 (1 AE/1944) und Nr. 17 (1 AE/1944); SS-Aufklärungs-Abt.
Nr. 8 (1 AE/1942; SS-Kradschützen-Btl. "Das Reich" (Chronik
1939-42); SS-Panzer-Aufklärungs-Abt. Nr. 5 und Nr. 12 (1
AE/1942-44).
SS-Kavallerie-Verbände:
SS-Totenkopf-Reiter-Rgt. Nr. 1 (30 AE/1939-41) und Nr. 2
(Chronik); SS-Kavallerie-Rgt. Nr. 1 (ca. 80 AE/1939-43); Nr. 2
(9 AE/1940-41) und Nr. 3 (4 AE/1942-43).
SS- Artillerie-Verbände:
SS-Artilleriekommandeur 102 (1 AE/1944); SS-Art.Rgt. Nr. 1
"LSSAH" (Chronik); Nr. 3 "Totenkopf" (3 AE/1940, 1941); Nr. 4 (2
AE/1942, 1944); Nr. 7 "Prinz Eugen" (5 AE/1942-43); Nr. 9 (1
AE/1944); Nr. 17 (1 AE/1944-45); Nr. 54 (3 AE/1944-45) und
SS-Art.Abt. "LSSAH" (2 AE/1940) sowie SS-Flak-Abt. Nr. 2 "Das
Reich" (17 AE/1941-44), Nr. 17 (1 AE/1944) und "Ost" (3
AE/1941/42); Sturmgeschütz-Abt. Nr. 2 "Das Reich" (1
AE/1941-42)
SS-Nebeltruppe-Verbände:
SS-Werfer-Abt. Nr. 500 (1 AE/1945) und Nr. 505 (1
AE/1945).
SS-Nachrichtentruppe-Verbände:
SS-Nachrichten-Abt. Nr. 3 "Totenkopf"(4 AE/1939-40,
1941-42); Nr. 4 (1 AE/1940); Nr. 7 "Prinz Eugen" (2 AE/1942-43);
Nr. 8 (9 AE/1942-44); Nr. 9 (1 AE/1944-45); Nr. 11 (1
AE/1944-45); Nr. 15 (1 AE/1944) und Nr. 101 (2 AE/1944) sowie
Nachr. Abt. Kdo.-Stab RFSS (8 AE/1941-43) und SS-Standarte "Kurt
Eggers" (9 AE/1944-45).
SS-Pionier-Verbände:
SS-Pionier-Btl.
"Das Reich" Nr. 2 (Chronik); Nr. 7 "Prinz Eugen" (3 AE/1943-45);
Nr. 12 "Hitlerjugend" (4 AE/1943-44); Nr. 15 (1 AE/1945) und Nr.
17 (1 AE/1944); Nr. 18 "Horst Wessel"(Bericht bei MSg 213);
weitere Chroniken zur Geschichte der Pioniere der Waffen-SS im
Bestand MSg 213.
SS-Sanitäts-Verbände und
Einrichtungen:
SS-Sanitäts-Abt. Nr. 2
"Das Reich" (1 AE/1943-44) und Nr. 12 (1 AE/1944),
SS-Feldlazarett Nr. 501 (1 AE/1944) und Lazarett-Abt.
Bayrischzell (7 AE/1940-45)
Nachschubtruppen und Wirtschaftslager der Waffen-SS:
Kdr. der Nachschubtruppen des II. SS-Pz.Korps
(1 AE/1942-43); Truppenwirtschaftslager Gotha (2 AE/1943-44) und
Hauptwirtschaftslager SS Kassel (2 AE/1944-45).
Standortverwaltungen der Waffen-SS:
Standortverwaltung Pustkow (2 AE/1943),
Standortverwaltung Debica (1 AE/1942); Truppenübungsplatz Bruss
(1 AE/1943); SS-Standortverwaltung Berlin (8 AE mit Disziplinar-
und Strafsachen/1942-44) und Standortältester Oranienburg (1
AE/1940-41).
Erschließungszustand:
Findkartei
Umfang, Erläuterung: 1774
AE
Zitierweise: BArch RS
4/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RS 4
- Umfang
-
1156 Aufbewahrungseinheiten; 42,5 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Waffen-SS 1939 bis 1945 >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Militärarchiv Prag (Kriegsarchiv der Waffen-SS)
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: MSg 2 Militärgeschichtliche Sammlung
MSg 3 Sammlung von Verbandsdruckgut
B 438 Bundesverband der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS e.V. - Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit (HIAG)
MFB 2 Mikrofilme zum Bestand des Militärarchivs Prag
N 756 Nachlass Wolfgang Vopersal
NS 33 SS-Führungshauptamt (Bundesarchiv, Abteilung R)
Amtliche Druckschriften: RSD
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- Provenienz
-
Verbände und Einheiten der Feldformationen der Waffen-SS (überwiegend Reiterverbände), 1940-1944
- Bestandslaufzeit
-
1934-1945
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Verbände und Einheiten der Feldformationen der Waffen-SS (überwiegend Reiterverbände), 1940-1944
Entstanden
- 1934-1945