Archivbestand

Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung 7, Schule und Bildung (Oberschulamt Stuttgart): Personalakten von Lehrkräften an Grund-, Werkreal-, Haupt-, Real-, Gemeinschaftsschulen und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (Bestand)

Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält Personalakten von Lehrerinnen und Lehrern an Grund-, Werkreal-, Haupt-, Real-, Gemeinschaftsschulen und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Ältere Bezeichnungen für die verschiedenen Schultypen lauten z.B. auch: Volksschule, Mittelschule oder Sonderschule. Sie wurden von der zuständigen Registraturabteilung des Oberschulamts Stuttgart (seit 2004: Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung 7, Schule und Bildung) seit 2003 abgeliefert. Die Aktenauswahl erfolgte nach dem baden-württembergischen Personalaktenmodell. Eine ältere Aktenschicht befindet sich im Bestand EL 204 I.

Überlieferungsbildung und Bewertung: Beim Regierungspräsidium Stuttgart, Abteilung 7 (Schule und Bildung) werden die Personalakten aller Lehrkräfte an den staatlichen und privaten Grund-, Werkreal-, Haupt-, Real-, Gemeinschaftsschulen und Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren geführt. Im Jahr 2023 waren das knapp 1300 Schulen mit rund 29.000 Lehrerinnen und Lehrern. Erledigte Personalaktenfälle werden vom Landesarchiv nach dem baden-württembergischen Personalaktenmodell bewertet und in Auswahl archiviert. Bei den ersten Ablieferungen (2003-2009) wurden als archivwürdig ausgewählt: alle Geburtsjahrgänge, die auf -5 enden, alle Personen, deren Nachname mit D, O oder T beginnt, sowie die Akten von herausragenden, auffälligen oder bekannten Personen oder aus sonstigen Gründen als historisch bedeutsam eingestufte Akten. Ab dem Zugang Zugang 2011/055 (Bü 3149-3376) wurde das neuere, modifizierte Personalaktenmodell angewandt. Mittlerweile ging das RP, Abt. 7 dazu über, Akten (erst und nur) dann auszusondern, wenn durch das Formblatt vom Landesamt für Besoldung und Versorgung der Aktenschluss eindeutig feststeht (das bedeutet in den meisten Fällen: der Inhaber der Personalakten ist verstorben oder endgültig aus dem Landesdienst ausgeschieden und es gibt auch sonst keine versorgungsberechtigten Angehörigen mehr). Diese Akten wurden in der Registratur als auszusondernde herausgesucht und vor ihrer Vernichtung durch Aktenautopsie bewertet. Dabei wurde vor allem Wert auf herausragende Akten (Schulleiter, bekannte Persönlichkeiten, wegen des interessanten Inhalts auffallende Akten) gelegt, während die Übernahme bestimmter Nachnamensbuchstaben und bestimmter Geburtsjahrgänge nicht mehr so vorgesehen ist.

Akteninhalte: Lehrerpersonalakten geben Auskunft über das gesamte dienstliche Leben einer Lehrkraft und nicht selten auch über nicht unbedeutende Teile des Privatlebens, da vor der Einrichtung des Landesamts für Besoldung und Versorgung alle Angelegenheiten, auch Krankmeldungen, Kindergeld u.ä, in die Hauptpersonalakten gelangten. Sie enthalten Informationen darüber, was eine Lehrerin oder ein Lehrer im Laufe eines Dienstlebens leistete und erlebte, sind aber auch Panorama der gesellschaftlichen Umstände, ob es nun um die Abschaffung der körperlichen Züchtigung in der Schule geht oder um den Umgang mit Lehrerinnen zu Zeiten, als die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis der Regelfall war, sobald eine Lehrerin ein Kind bekommen hatte. Da bis in die 1970er Jahre nahezu jeder Ort eine kleine Volksschule hatte, sind Lehrerpersonalakten oft auch ortsgeschichtlich interessante Quellen.

Hinweis auf weitere Archivbestände: Eine ältere Aktenschicht befindet sich im Bestand EL 204 I. Für die Suche nach älteren Akten vor 1945 kann lediglich der Karteibestand E 204 II (Ministerialabteilung für die Volksschulen, Personalkartei der Lehrer) und der Bestand EL 201 (Oberschulamt Stuttgart (und Vorgängerprovenienzen): Personalunterlagen zu Volksschullehrern) herangezogen werden. Für die Suche nach Lehrkräften empfiehlt sich immer auch die Verwendung der zeitgenössischen gedruckten Lehrerhandbücher.

Erschließung und Bearbeitung: Die Quantität und Qualität der von der abliefernden Stelle zur Verfügung gestellten Informationen in den Ablieferungsverzeichnissen änderte sich im Verlauf der letzten Jahre. Während anfangs nur Vorname, Nachname und Geburtsdatum übergeben oder nachträglich im Archiv erfasst werden konnten, wurden die Zugänge ab 2021 mit deutlich mehr Metadaten übergeben, so dass die Erschließung hier u.a. auch den Namen des letzten Dienstorts (letzte Schule) und die dienstliche Funktionsbezeichnung enthält.

Liste der Zugänge: 2003/096 2004/008 2008/63 (teilweise) 2009/001 2009/036 (teilweise) 2011/055: Bü 3149-3376 2012/93 und 2012/94: Bü 3377-3379 Zugang am 19.7.2013 (ohne Zugangsnr.): Bü 3380-3381 2015/057: Bü 3382 2015/111: Bü 3383 - Bü 3532 2021/110: Nicht belegt sind die Büschelnummern 199 und 343. 8.3.23 Dr. Elke Koch

Reference number of holding
Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, EL 204 II
Extent
###3530 Büschel (70,9 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden seit um 1945 >> Geschäftsbereiche Kultusministerium und Wissenschaftsministerium

Date of creation of holding
1931-2015

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Rights
Last update
13.11.2025, 2:40 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1931-2015

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