Urkunde

Cuneman Mulich, Schultheiß zu Limburg, schenkt dem Kloster Gnadenthal nach dem Tode seiner Tochter Luce zu einem Seelgerät das Gut zu Eisenbach ('Y-'), das mit Herrn Beckers Gut teilt, und 1 Mark Gülte vom Haus des Meyncze bei der Steinbrücke zu Limburg, worin dieser wohnt, fällig am 11. November; beides ist ihm von seinem Schwiegervater ('swigere') zuteil geworden. Man soll damit den Nonnen, aber nur den anwesenden, zu vier Zeiten: am Gründonnerstag ('of den mendildach'), am Pfingstabend und an zwei Freitagen der zwei Fronfasten nach Ostern, ihren Wein und ihre Präbende zu gleichen Teilen bessern. Auch sollen Äbtissin und Konvent des Klosters Gülte und Gut nicht versetzen oder verkaufen. Bei Nichtbefolgung dieser Bestimmungen soll beides den Kanonikern und Vikaren des Stifts Limburg zu den Präsenzen zufallen. Bei Widerspruch der Erben soll Luce und nach deren Tod das Kloster Erbteil an all seinem Gut haben wie seine anderen Kinder; bares Vermögen ('gereide gud') soll man dann zu Gülten anlegen und auf die vier Zeiten mit anderer Gülte, die er dem Kloster etwa noch gibt, verteilen. Solange Luce lebt, hat sie allein über jene Gülte und das Gut zu verfügen. - Geschehen vor Schultheiß, Schöffen und dem Gericht, worin das Gut und die Gülte liegen. - Siegel des Ausstellers, des Henrich Mencze, Schöffe zu Limburg, des Herrn Johann, Schwagers des Ausstellers, Johanniter, und des Herrn Cuno, Neffen des Ausstellers, Kanoniker im Stift Limburg.

Archivaliensignatur
28, U 85
Formalbeschreibung
Zwei Ausfertigung,en Pergament W 28,85 von gleicher Hand und textlich übereinstimmend (= A und B). Von A alle Siegel ab. - Rückvermerk (Anfang 16. Jh.): 'Uber eyn mk. gelcz zu Isenbach'. - Bei B das Pergament an mehreren kleinen Textstellen zerstört, mit vier Siegeln: 1. Durchmesser 2,6 cm, im mit Ranken verzierten Siegelfeld ein Dreiecksschild mit zwei schräggekreuzten, gestürzten Schwertern, oben und unten von einer Lilie und seitlich von je einem Tatzenkreuz begleitet, Umschrift: (..)'K(.)NMANNI'. 2. Siegel des Mencze. 3. Durchmesser 2,5 cm, im kreuzweise schräg gestrichelten Siegelfeld ein Mönch, nach rechts gewandt, mit einem Rosenkranz, Umschrift: 'S(IGILLVM) (..) IOHANIS DE LIMBORCH'. 4. Durchmesser 2,3 cm, im mit Ranken und Blüten verzierten Siegelfeld ein Dreiecksschild, der zwei schräggekreuzte, gestürzte Schwerter und oben dazwischen ein Steckkreuz zeigt, Umschrift: + 'S(IGILLVM) (...)N M(V)LIG CANON(ICI) I(N) LIMPVRG'. - Rückvermerk (Anfang 16. Jh.): 'Dißer brif helt yn uber das selegered zu Limprich (!), das fellig ist bie der steynbrocken'. - Kopie, Papier (18. Jh.) W 28,220
Bemerkungen
Struck, Zisterzienserinnenkloster Gnadenthal, Nr. 919
Sonstige Erschließungsangaben
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Geg. of senthe Lucas dage des heilgen ewangelisten, 1343

Kontext
Kloster Gnadenthal, Zisterzienserinnen >> Urkunden >> 1301-1350
Bestand
28 Kloster Gnadenthal, Zisterzienserinnen

Laufzeit
1343 Oktober 18

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Letzte Aktualisierung
17.06.2025, 14:06 MESZ

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Objekttyp

  • Urkunde

Entstanden

  • 1343 Oktober 18

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