Bestand
Nachlass Brühler, Ernst-Christoph (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Geb. 12. Februar 1891 in Mannheim, gest. 30. August 1961. Nach dem Studium der Geschichte in Heidelberg und Freiburg und nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg 1919 Eintritt in den höheren badischen Schuldienst. 1926 Austritt aus dem Staatsdienst und Übernahme der Leitung der Breisgauer Zeitung in Freiburg. 1928 Stadtrat in Freiburg. 1931-1933 Abgeordneter im Badischen Landtag (DNVP). 1933 Rückkehr in den Lehrerberuf, 1936 Direktor des Friedrichgymnasiums Freiburg, 1944 Zwangspensionierung aus politischen Gründen. 1950 Oberstudiendirektor an der Pädagogischen Akademie Freiburg. 1953-1957 Abgeordneter im Deutschen Bundestag (Deutsche Partei).
Inhalt und Bewertung
Autobiografische Aufzeichnungen; Vortragsmanuskripte; Tagebuchaufzeichnungen 1945-1946
Biographie: Ernst-Christoph Brühler wurde am 12. Februar 1891 als Sohn eines Lehrers in Mannheim geboren. Nach dem Abitur in Mannheim studierte Brühler in Heidelberg und Freiburg u.a. Geschichte. Seine Dissertation verfasste er bei Georg von Below, sein Staatsexamen legte er 1914 ab, bevor er sich, wie er in seinen autobiographischen Aufzeichnungen schreibt, aufgrund der schlechten Einstellungschancen im Staatsdienst als Offizier verpflichtete und am Ersten Weltkrieg teilnahm. 1919 verheiratete er sich mit Gräfin Anita von Holck, die Ehe blieb kinderlos. Seit 1921 engagierte sich Brühler mehr und mehr in der DNVP, wo er aufgrund seines rednerischen Talents geschätzt wurde. Bereits 1925 kandidierte er zum ersten Mal - allerdings erfolglos - für den badischen Landtag, zwischen 1931 und 1933 gehörte er dem Landtag schließlich an. Seit 1919 war Brühler mit Unterbrechungen Gymnasiallehrer, zwischenzeitlich übernahm er als Redakteur die Breisgauer Zeitung. 1931 kritisierte Ernst-Christoph Brühler, der immer wieder auch Vorträge über das Wesen des Erziehers hielt, in einer Broschüre mit dem Titel "Im Zauberreich des Herrn Remmele" Zustände im Kultusministerium. Dennoch kehrte er 1933 wieder in den Staatsdienst zurück und wurde Gymnasialprofessor am Friedrich-Gymnasium in Freiburg, dessen Leitung er 1936 übernahm. Zudem leitete er ab 1934 die Evangelische Pädagogische Akademie. Am 24. März wurde Brühler wegen eines Verstoßes gegen das Heimtückegesetz in Schutzhaft genommen, da er von der Mutter eines Schülers der Wehrkraftzersetzung beschuldigt worden war. Am 4. Mai 1943 folgte der Ausschluss aus der NSDAP, der er seit 1933 angehört hatte. 1944 wurde Brühler zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Nach dem Krieg konnte Brühler in den Schuldienst zurückkehren und wurde 1950 zum Oberstudiendirektor befördert. Nach 1945 trat Brühler der Deutschen Partei (DP) bei, für die er zwischen 1953 und 1957 auch im Bundestag saß und deren Fraktion er von 1955 bis 1957 auch anführte.
Überlieferungsgeschichte und Erschließung: Bei dem vorliegenden Nachlass des Lehrers und Politikers Ernst-Christoph Brühler handelt es sich um einen so genannten Restnachlass. Er enthält vor allem autobiographische Skizzen und Tagebuchaufzeichnungen sowie Manuskripte für einige Vorträge Brühlers. Korrespondenzen haben sich - bis auf zwei Postkarten - nicht erhalten. Nach Brühlers Tod am 30. August 1981 verwahrte zunächst seine Ehefrau Anita die Unterlagen, vernichtete aber vor ihrem Tod den größten Teil. Der vorliegende Bestand wurde dem Staatsarchiv Freiburg 1974 durch eine frühere Mitarbeiterin Brühlers, Frau Jacubeit, übergeben. Der völlig ungeordnete Stapel wurde durch Dr. Bernd Ottnad geordnet und vorläufig erschlossen. Die im Nachlass ebenfalls enthaltene große Zahl an Büchern wurde bis auf den Druck einer Rede Hermann Burtes mit persönlicher Widmung für Ernst-Christoph Brühler in die Dienstbibliothek übernommen. Die endgültige Erschließung und Klassifizierung besorgte Stefanie Albus-Kötz im Rahmen eines Projekts der Stiftung Kulturgut im Juli 2011. Verwiesen sei noch auf die ebenfalls im Staatsarchiv Freiburg verwahrten Spruchkammerakten Ernst-Christoph Brühlers im Bestand D 180/2, die Gefangenenakte im Bestand G 701/2 sowie die Wiedergutmachungsakte im Bestand F 196/1. Der Bestand enthält nun 15 Archivalieneinheiten in 0,1 lfd.m. Freiburg, im Juli 2011 Dr. des. Stefanie Albus-Kötz
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, T 1 (Zugang 1974/0002)
- Extent
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1-15
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Nachlässe und Familienarchive >> Nachlässe und Vorlässe
- Related materials
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Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949-2002. Band 1, A-M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 104-105.
- Indexbegriff subject
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Deutsche Partei; Brühler, Ernst Christoph
DNVP; Brühler, Ernst Christoph
- Indexentry person
- Date of creation of holding
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1919-1948
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
24.04.2024, 2:36 PM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1919-1948