Bestand
Panzerbrigade 24 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Mit
Aufstellungsbefehl Nr. 372 a (Heer) vom 5. Juni 1959 wurden
Stab und Stabskompanie der Panzerbrigade 24 ab dem 1. Juli in
Mittenwald aufgestellt. 1960 erfolgte die Verlegung nach
Murnau. Die Panzerbrigade 24 gehörte gemeinsam mit der
Gebirgsjägerbrigade 23 und der Panzergrenadierbrigade 22 der
1. Gebirgsdivision an. Stationierungsraum der Brigade war
Niederbayern. In der Zeit von 1960 bis 1966 waren die
Truppenteile der Brigade in Murnau, Füssen, Landsberg / Lech,
Degerndorf und Traunstein stationiert. 1960 unterstanden der
Panzerbrigade 24:
-
Panzergrenadierbataillon 242 (Füssen)
- Panzerbataillon 243
-
Panzerbataillon 244
-
Panzerartilleriebataillon 245 (Füssen)
- Versorgungsbataillon 246 (1959 Mittenwald, 1960
Murnau, 1966 Feldkirchen)
-
Panzerpionierkompanie 240 (Aufstellung 1. Mai 1959 in
Degerndorf aus 2. / Gebirgspionierbataillon 8, 1965 Verlegung
nach Straubing-Mitterharthausen)
-
Panzeraufklärungskompanie 240
-
Flugabwehrbatterie 240
Am 6. April
1966 erfolgten die Verlegung des Stabes und der Stabskompanie
nach Landshut und die gleichzeitige Umbenennung der
Panzerbrigade 24 in Panzergrenadierbrigade 24. Die
Truppenteile wurden in die niederbayerischen Standorte
Freyung und Feldkirchen verlegt. Das Panzerbataillon 243
schied am 1. April 1966 aus dem Verband der
Panzergrenadierbrigade 24 aus und wurde als
Gebirgspanzerbataillon 224 der Gebirgsjägerbrigade 22
unterstellt. Im Juni 1966 schied das Panzergrenadierbataillon
111 aus dem Verband der Panzergrenadierbrigade 11 aus und
wurde der Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Am 7. Januar
1970 wurde das Panzergrenadierlehrbataillon 283 der
Heeresoffizierschule III in München der
Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt und später in
Panzergrenadierlehrbataillon 243 umbenannt. Das in Freyung
stationierte Panzergrenadierbataillon 243 wurde deshalb
Anfang März 1970 in Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8
umbenannt und als selbständiges Bataillon der 1.
Gebirgsdivision unterstellt. Ab 1. Juli 1972 wurde im
Brigadekommando das Verbindungskommando der Luftwaffe zur
Panzergrenadierbrigade 24 aufgestellt.
Zum 30. September 1972 löste die Brigade das
Versorgungsbataillon 246 in Feldkirchen auf. Aus der
Transportkompanie (4. / 246), dem Ersatzteilzug (3. / 246)
und dem Nachschubzug (1. / 246) wurde ab 1. Oktober 1972 die
selbständige Nachschubkompanie 240 aufgestellt. Aus der 3. /
246 ging die selbständige Instandsetzungskompanie 240 hervor
(Aufstellungsbefehl Nr. 1610 - Heer - vom 2. Juni
1972).
Heeresstruktur 4 (1980 -
1990)
Diese neue Struktur war
ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte
und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von
Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des
Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980
und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen
Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der
Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades
sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer
somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der
Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei
auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und
Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven
Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-,
drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
Im Rahmen der Umgliederung in die
Heeresstruktur 4 verlegte die Panzerjägerkompanie 240 am 20.
Juli 1981 von Landshut nach Feldkirchen. In Umsetzung der
Heeresstruktur 4 erfolgte die Rückbenennung in Panzerbrigade
24 zum 1. Oktober 1981 (Organisationsbefehl Nr. 638 / 81
-Heer- vom 30. April 1981). Standorte der Brigade waren
nunmehr Landshut, Feldkirchen und Kirchham. Die Standorttreue
und damit verbundene Verwurzelung der Brigade in den
niederbayerischen Standorten fand ihren sichtbaren Ausdruck
in der Verleihung des Beinamens Niederbayern am 21. Oktober
1988.
Am 1. Oktober 1981 unterstanden
der Brigade:
- Stab / Stabskompanie
(Landshut)
- Panzerbataillon 241
(Landshut und Feldkirchen)
-
Panzergrenadierbataillon 242 (Feldkirchen)
- Panzerbataillon 243 (Kirchham)
- Panzerbataillon 244 (Landshut)
- Panzerartilleriebataillon 245 (Landshut)
- Panzerjägerkompanie 240
(Feldkirchen)
- Panzerpionierkompanie
240 (Feldkirchen)
- Nachschubkompanie
240 (Feldkirchen)
-
Instandsetzungskompanie 240 (Feldkirchen)
- Gebirgsfeldersatzbataillon 85 (Landshut)
- Brigadespähzug (Freyung,
Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 unterstellt)
Das Münchener Panzergrenadierlehrbataillon
243 schied 1981 aus dem Brigadeverband aus und wurde als
Panzergrenadierbataillon 223 der Panzergrenadierbrigade 22 in
Murnau unterstellt. Dafür erhielt die Brigade das in Kirchham
neu aufgestellte Panzerbataillon 243, welches aus dem
Gebirgspanzerjägerbataillon 234, der Ausbildungskompanie 14 /
8 sowie dem Spähzug der Gebirgsjägerbrigade 23 hervorging.
Ebenfalls 1981 wurde das Feldersatzbataillon 247 umgegliedert
in das Gebirgsfeldersatzbataillon 85. Der Spähzug der
Panzerbrigade 24 wurde am 1. April 1982 aus der Stabskompanie
herausgelöst und zur Ausbildung dem
Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 in Freyung unterstellt.
1982 wurde die Panzerbrigade 24 als erster süddeutscher
Großverband mit dem Kampfpanzer LEOPARD 2 ausgerüstet. Einen
neuen Truppenteil erhielt die Brigade ab dem 1. Juli 1988.
Mit Organisationsbefehl Nr. 294 / 88 (Heer) wurde in
Feldkirchen die Panzergrenadierausbildungskompanie
Fahrsimulator 203 des II. Korps aufgestellt. Sie stellte die
Ausbildung der Kraftfahrer F (Kette) für Schützenpanzer
MARDER und Jagdpanzer JAGUAR sicher.
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der
Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten
Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch
zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte
Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei
Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte
Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden
sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem
Präsenzgrad verringert werden.
Die
Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die
angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch
Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992
zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der
Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu
einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Im Zuge der Einnahme der
neuen Struktur wurden die Panzerbataillone 241 und 244, das
Gebirgsfeldersatzbataillon 85 sowie die Panzerpionierkompanie
240 aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 242 und das
Panzerbataillon 243 wurden zu nichtaktiven Aufwuchsverbänden
umgestaltet. Nachschubkompanie 240 und
Instandsetzungskompanie 240 waren der Brigade seit dem 10.
Juli 1992 nicht mehr unterstellt. Die Panzerbrigade 24
gliederte zu einem teilaktiven, mechanisierten Großverband
der Heeresstruktur 5 um. Dazu wurden der Brigade das
Gebirgspanzerbataillon 8 in Kirchham und das
Panzergrenadierbataillon 112 in Regen als aktive
Stammbataillone unterstellt, denen das Panzerbataillon 243
bzw. das Panzergrenadierbataillon 242 als Aufwuchsverbände
jeweils zugeordnet waren. Am 1. Oktober 1992 stellte sich die
Panzerbrigade 24 Niederbayern in neuer Gliederung dem
künftigen Auftrag als teilaktive, mechanisierte Brigade. Die
feierliche Indienststellung erfolgte im Rahmen einer Serenade
auf der Burg Trausnitz in Landshut. Die Brigade verblieb
unter dem Kommando der 1. Gebirgsdivision.
Am 15. Dezember 1992 traf der Bundesminister der
Verteidigung die Entscheidung, die Brigade zum 30. September
1994 aufzulösen. Am 1. Oktober 1993 wurde der Brigade das
ebenfalls aufzulösende Panzergrenadierbataillon 562 in
Oberhausen unterstellt. Die beiden verbliebenen Bataillone,
Gebirgspanzerbataillon 8 und Panzergrenadierbataillon 112
wechselten am 1. Januar 1994 zur Panzerbrigade 12 Oberpfalz
nach Amberg. Panzerbataillon 243 und Panzergrenadierbataillon
242 (am 1. Oktober 1993) lösten als Aufwuchsverbände auf. Am
23. März 1993 wurde die Panzergrenadierausbildungskompanie
Fahrsimulator 203 in Feldkirchen dem Instandsetzungsregiment
8 unterstellt. Die Außerdienststellungen der noch
verbliebenen Einheiten - Stab / Stabskompanie,
Panzerjägerkompanie 240 und Panzerartilleriebataillon 245 -
erfolgten am 15. und 16. Juli 1994 in Landshut.
Die Panzerbrigade wurde zum 30. September
1994 aufgelöst (Befehl Nr. 1 vom 15. April 1993).
Die Panzerbrigade 24 war im April 1965 mit
Panzerbataillon 244 in Murnau im Hochwassereinsatz. 1972
organisierte die Brigade bei der Olympiade in München die
Fahrbereitschaft. Von März - August 1988 war sie an der
Beseitigung von Sturmschäden im Bereich Landshut - Simbach -
Passau - Degerndorf beteiligt.
Kommandeure Panzerbrigade 24 / Panzergrenadierbrigade
24:
Oberst Reidel, Herbert 01.01.1960
- 31.03.1962
Brig.Gen. Karpinski,
Peter 01.04.1962 - 31.03.1966
Oberst
Schall, Wolfgang 01.04.1966 - 31.05.1968
Brig.Gen. Löser, Hans-Joachim 01.06.1968 -
31.03.1971
Brig.Gen. Hackensellner,
Eberhard 01.04.1971 - 30.09.1977
Brig.Gen. Wiesner, Franz-Josef 01.10.1977 -
31.12.1980
Brig.Gen. Schlüter, Jürgen
01.01.1981 - 30.09.1982
Oberst
Bernhardt, Georg 01.10.1982 - 31.03.1985
Brig.Gen. Wilhelmi, Hans-Jürgen 01.04.1985 -
30.09.1991
Oberst Förster, Horst
01.10.1991 - 30.09.1994
Überlieferung
Aus- und
Weiterbildung; Chroniken; Militärische Tagebücher;
Militärische Zustandsberichte; Militärsport; Organisation
(Umgliederungen, Auflösungen); Stabdienstordnungen; Übungen
und Manöver
Etwa ein Drittel
Verschlusssachen
Erschließungszustand
(Kommentar)
Abgabeverzeichnis;
unbearbeitet
Umfang
(Erläuterung)
123 AE, Letzte
Archivnummer: 123, VS-Anteil: 38,2 %
Literatur
Reinhard Teuber: Die
Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
8,3
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon
Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend
abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren
elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das
Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung
waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen
umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres
gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die
Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die
Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Mit Aufstellungsbefehl Nr. 372 a (Heer) vom 5. Juni 1959
wurden Stab und Stabskompanie der Panzerbrigade 24 ab dem 1.
Juli in Mittenwald aufgestellt. 1960 erfolgte die Verlegung
nach Murnau. Die Panzerbrigade 24 gehörte gemeinsam mit der
Gebirgsjägerbrigade 23 und der Panzergrenadierbrigade 22 der
1. Gebirgsdivision an. Stationierungsraum der Brigade war
Niederbayern. In der Zeit von 1960 bis 1966 waren die
Truppenteile der Brigade in Murnau, Füssen, Landsberg / Lech,
Degerndorf und Traunstein stationiert. 1960 unterstanden der
Panzerbrigade 24:
Panzergrenadierbataillon 242 (Füssen)
Panzerbataillon 243
Panzerbataillon 244
Panzerartilleriebataillon 245 (Füssen)
Versorgungsbataillon 246 (1959 Mittenwald, 1960 Murnau,
1966 Feldkirchen)
Panzerpionierkompanie 240 (Aufstellung 1. Mai 1959 in
Degerndorf aus 2. / Gebirgspionierbataillon 8, 1965 Verlegung
nach Straubing-Mitterharthausen)
Panzeraufklärungskompanie 240
Flugabwehrbatterie 240
Am 6.
April 1966 erfolgten die Verlegung des Stabes und der
Stabskompanie nach Landshut und die gleichzeitige Umbenennung
der Panzerbrigade 24 in Panzergrenadierbrigade 24. Die
Truppenteile wurden in die niederbayerischen Standorte
Freyung und Feldkirchen verlegt. Das Panzerbataillon 243
schied am 1. April 1966 aus dem Verband der
Panzergrenadierbrigade 24 aus und wurde als
Gebirgspanzerbataillon 224 der Gebirgsjägerbrigade 22
unterstellt. Im Juni 1966 schied das Panzergrenadierbataillon
111 aus dem Verband der Panzergrenadierbrigade 11 aus und
wurde der Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt.
Heeresstruktur 3 (1970 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Am 7. Januar
1970 wurde das Panzergrenadierlehrbataillon 283 der
Heeresoffizierschule III in München der
Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt und später in
Panzergrenadierlehrbataillon 243 umbenannt. Das in Freyung
stationierte Panzergrenadierbataillon 243 wurde deshalb
Anfang März 1970 in Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8
umbenannt und als selbständiges Bataillon der 1.
Gebirgsdivision unterstellt. Ab 1. Juli 1972 wurde im
Brigadekommando das Verbindungskommando der Luftwaffe zur
Panzergrenadierbrigade 24 aufgestellt. Zum 30. September 1972
löste die Brigade das Versorgungsbataillon 246 in Feldkirchen
auf. Aus der Transportkompanie (4. / 246), dem Ersatzteilzug
(3. / 246) und dem Nachschubzug (1. / 246) wurde ab 1.
Oktober 1972 die selbständige Nachschubkompanie 240
aufgestellt. Aus der 3. / 246 ging die selbständige
Instandsetzungskompanie 240 hervor (Aufstellungsbefehl Nr.
1610 - Heer - vom 2. Juni 1972).
Heeresstruktur 4 (1980 - 1990)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Im Rahmen der
Umgliederung in die Heeresstruktur 4 verlegte die
Panzerjägerkompanie 240 am 20. Juli 1981 von Landshut nach
Feldkirchen. In Umsetzung der Heeresstruktur 4 erfolgte die
Rückbenennung in Panzerbrigade 24 zum 1. Oktober 1981
(Organisationsbefehl Nr. 638 / 81 -Heer- vom 30. April 1981).
Standorte der Brigade waren nunmehr Landshut, Feldkirchen und
Kirchham. Die Standorttreue und damit verbundene Verwurzelung
der Brigade in den niederbayerischen Standorten fand ihren
sichtbaren Ausdruck in der Verleihung des Beinamens
Niederbayern am 21. Oktober 1988. Am 1. Oktober 1981
unterstanden der Brigade:
Stab /
Stabskompanie (Landshut)
Panzerbataillon 241 (Landshut und Feldkirchen)
Panzergrenadierbataillon 242
(Feldkirchen)
Panzerbataillon 243
(Kirchham)
Panzerbataillon 244
(Landshut)
Panzerartilleriebataillon
245 (Landshut)
Panzerjägerkompanie 240
(Feldkirchen)
Panzerpionierkompanie
240 (Feldkirchen)
Nachschubkompanie
240 (Feldkirchen)
Instandsetzungskompanie 240 (Feldkirchen)
Gebirgsfeldersatzbataillon 85
(Landshut)
Brigadespähzug (Freyung,
Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 unterstellt)
Das Münchener Panzergrenadierlehrbataillon
243 schied 1981 aus dem Brigadeverband aus und wurde als
Panzergrenadierbataillon 223 der Panzergrenadierbrigade 22 in
Murnau unterstellt. Dafür erhielt die Brigade das in Kirchham
neu aufgestellte Panzerbataillon 243, welches aus dem
Gebirgspanzerjägerbataillon 234, der Ausbildungskompanie 14 /
8 sowie dem Spähzug der Gebirgsjägerbrigade 23 hervorging.
Ebenfalls 1981 wurde das Feldersatzbataillon 247 umgegliedert
in das Gebirgsfeldersatzbataillon 85. Der Spähzug der
Panzerbrigade 24 wurde am 1. April 1982 aus der Stabskompanie
herausgelöst und zur Ausbildung dem
Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 in Freyung unterstellt.
1982 wurde die Panzerbrigade 24 als erster süddeutscher
Großverband mit dem Kampfpanzer LEOPARD 2 ausgerüstet. Einen
neuen Truppenteil erhielt die Brigade ab dem 1. Juli 1988.
Mit Organisationsbefehl Nr. 294 / 88 (Heer) wurde in
Feldkirchen die Panzergrenadierausbildungskompanie
Fahrsimulator 203 des II. Korps aufgestellt. Sie stellte die
Ausbildung der Kraftfahrer F (Kette) für Schützenpanzer
MARDER und Jagdpanzer JAGUAR sicher.
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der
Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten
Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch
zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte
Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei
Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte
Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden
sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem
Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des
Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte
Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den
finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer
Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene
führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer
Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Im Zuge der Einnahme der
neuen Struktur wurden die Panzerbataillone 241 und 244, das
Gebirgsfeldersatzbataillon 85 sowie die Panzerpionierkompanie
240 aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 242 und das
Panzerbataillon 243 wurden zu nichtaktiven Aufwuchsverbänden
umgestaltet. Nachschubkompanie 240 und
Instandsetzungskompanie 240 waren der Brigade seit dem 10.
Juli 1992 nicht mehr unterstellt. Die Panzerbrigade 24
gliederte zu einem teilaktiven, mechanisierten Großverband
der Heeresstruktur 5 um. Dazu wurden der Brigade das
Gebirgspanzerbataillon 8 in Kirchham und das
Panzergrenadierbataillon 112 in Regen als aktive
Stammbataillone unterstellt, denen das Panzerbataillon 243
bzw. das Panzergrenadierbataillon 242 als Aufwuchsverbände
jeweils zugeordnet waren. Am 1. Oktober 1992 stellte sich die
Panzerbrigade 24 Niederbayern in neuer Gliederung dem
künftigen Auftrag als teilaktive, mechanisierte Brigade. Die
feierliche Indienststellung erfolgte im Rahmen einer Serenade
auf der Burg Trausnitz in Landshut. Die Brigade verblieb
unter dem Kommando der 1. Gebirgsdivision.
Am 15. Dezember 1992 traf der Bundesminister der
Verteidigung die Entscheidung, die Brigade zum 30. September
1994 aufzulösen. Am 1. Oktober 1993 wurde der Brigade das
ebenfalls aufzulösende Panzergrenadierbataillon 562 in
Oberhausen unterstellt. Die beiden verbliebenen Bataillone,
Gebirgspanzerbataillon 8 und Panzergrenadierbataillon 112
wechselten am 1. Januar 1994 zur Panzerbrigade 12 Oberpfalz
nach Amberg. Panzerbataillon 243 und Panzergrenadierbataillon
242 (am 1. Oktober 1993) lösten als Aufwuchsverbände auf. Am
23. März 1993 wurde die Panzergrenadierausbildungskompanie
Fahrsimulator 203 in Feldkirchen dem Instandsetzungsregiment
8 unterstellt. Die Außerdienststellungen der noch
verbliebenen Einheiten - Stab / Stabskompanie,
Panzerjägerkompanie 240 und Panzerartilleriebataillon 245 -
erfolgten am 15. und 16. Juli 1994 in Landshut. Die
Panzerbrigade wurde zum 30. September 1994 aufgelöst (Befehl
Nr. 1 vom 15. April 1993).
Die
Panzerbrigade 24 war im April 1965 mit Panzerbataillon 244 in
Murnau im Hochwassereinsatz. 1972 organisierte die Brigade
bei der Olympiade in München die Fahrbereitschaft. Von März -
August 1988 war sie an der Beseitigung von Sturmschäden im
Bereich Landshut, Simbach, Passau, Degerndorf
beteiligt.
Kommandeure Panzerbrigade
24 / Panzergrenadierbrigade 24:
Oberst
Reidel, Herbert 01.01.1960 - 31.03.1962
BrigGen Karpinski, Peter 01.04.1962 - 31.03.1966
Oberst Schall, Wolfgang 01.04.1966 -
31.05.1968
BrigGen Löser, Hans-Joachim
01.06.1968 - 31.03.1971
BrigGen
Hackensellner, Eberhard 01.04.1971 - 30.09.1977
BrigGen Wiesner, Franz-Josef 01.10.1977 -
31.12.1980
BrigGen Schlüter, Jürgen
01.01.1981 - 30.09.1982
Oberst
Bernhardt, Georg 01.10.1982 - 31.03.1985
BrigGen Wilhelmi, Hans-Jürgen 01.04.1985 -
30.09.1991
Oberst Förster, Horst
01.10.1991 - 30.09.1994
Inhaltliche
Charakterisierung: Aus- und Weiterbildung; Chroniken;
Militärische Tagebücher; Militärische Zustandsberichte;
Militärsport; Organisation (Umgliederungen, Auflösungen);
Stabdienstordnungen; Übungen und Manöver. Etwa ein Drittel
Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
147 AE, VS-Anteil: 38,2 %
Zitierweise: BArch BH
9-24/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-24
- Extent
-
149 Aufbewahrungseinheiten; 4,4 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Related materials
-
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Date of creation of holding
-
1957 - 1998
- Other object pages
- Provenance
-
Panzerbrigade 24 (PzBrig 24), 1961-1994
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1957 - 1998