Gliederung
Abteilung für Kaderfragen im ZK der SED
Mit der Gründung der SED wurde im April 1946 eine Abteilung Personalpolitik beim Parteivorstand (PV) gebildet. Ihre Struktur und Bezeichnung änderten sich mehrmals. Im Herbst 1950 wurde aus der Personalpolitischen Abt. die Kaderabteilung, 1952 die Abt. Kaderregistratur und im Januar 1953 erfolgte die Umbildung in den Sektor Kaderregistratur bei der Abt. Leitende Organe der Partei und Massenorganisationen. Von Anfang 1957 bis Ende 1989 existierte die Abt. für Kaderfragen des ZK. Als Abteilungsleiter fungierten von 1946 bis 1948 gleichberechtigt Margarete Keilson und Alexander Lösche. Es folgten Philipp Daub (1948-1950), Ewald Munschke (1950-1952), Josef Stadler (1957-1958), Heinz Wieland (1958-1960) und Fritz Müller (1960-1989). Verantwortliche Sekretäre beim Parteivorstand bzw. ZK waren zunächst paritätisch Erich Gniffke (1946-1948) und Franz Dahlem (1946-1949), Walter Ulbricht (1949-1956), Karl Schirdewan (1956-1958), Alfred Neumann (1958-1961) und Erich Honecker (1961-1989). In den Anfangsjahren waren Schwerpunkte der Kaderarbeit die Auswahl von Funktionären für herausgehobene Stellen des Partei- und neu zu bildenden Staatsapparates, die Überprüfung der politischen Tätigkeit von SED-Mitgliedern in der Zeit vor 1945, die Vorbereitung der SED-Parteitage und -konferenzen, der Deutschen Volkskongresse sowie die Betreuung der Parteipresse und der Verlage. Während der gesamten Zeit oblag der Abt. die Erarbeitung von Vorlagen für das Zentralsekretariat (bis Febr. 1949), das Politbüro und das Sekretariat des ZK die SED-Nomenklaturkader betreffend (meist in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen), die Führung der Kaderunterlagen (Kaderregistratur), die Koordinierung und Kontrolle der Kaderarbeit sowie die Zusammenarbeit mit den Abteilungen des PV/ZK sowie den nachgeordneten Abteilungen in den Landes- bzw. Bezirksleitungen der SED. In ihren Aufgabenbereich fiel bis 1949 auch die Erledigung der Formalitäten bei Neueinstellungen und die Führung der Personalunterlagen der technischen Angestellten des zentralen SED-Apparates (Referat Personalbestand im Haus der Einheit, Büro des Politbüros). Neben der Kaderabteilung existierte von Juni 1952 bis 1989 die Kaderkommission des Sekretariats des ZK, die für den Einsatz und die Abberufung der politischen Mitarbeiter im Parteiapparat und die Delegierung an Bildungseinrichtungen der SED verantwortlich zeichnete. Die Überlieferung umfasst Dokumente über den Einsatz von Heimkehrern, Antifaschülern, Umsiedlern, politischen Emigranten, Spanienkämpfern, politischen Häftlingen aus Konzentrationslagern, die Arbeit in Kriegsgefangenenlagern (UdSSR, England, Frankreich, Jugoslawien, USA), Parteiüberprüfungen, Kaderanalysen, Delegierungen an SED-Schulen, die Zusammenarbeit mit zentralen staatlichen Institutionen sowie Kaderakten ehemaliger Nomenklaturkader. Akten, deren Inhalte schutzwürdige Belange von Personen tangieren, sind mit dem Hinweis "Vorlage nur nach Rücksprache mit dem Fachreferat” gekennzeichnet. Die Verwertung solcher Informationen muss unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte entsprechend den geltenden gesetzlichen Regelungen erfolgen. Ergänzende Überlieferung befindet sich v. a. in der Überlieferung der Zentralen Parteikontrollkommission der SED (ZPKK), im Büro Erich Honecker, in den Akten aus dem Sekretariat des ZK und des Politbüros, den Tagungen des PV/ZK sowie in den Nachlässen von Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck. 57 lfm (teilweise unbearbeitet), teilweise Fiches, 1945-1989
- Context
-
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Holding
-
BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Other object pages
- Last update
-
30.01.2024, 2:32 PM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.