Archivale
Zahlungsschulden; Pfändung
Enthält: Schon am 30.6.1734 waren die Beklagten: Wilhelm Sprenger aus Türnich, Martin und Johann Becker aus Mödrath, dazu verurteilt worden, ihre Schulden an das Kloster St. Ignatius in der Stolkgasse in Köln zu bezahlen. Am 16.11. hatten sie dem Kloster auch schon die Summe von 84 Rtlr für die bisherigen Unkosten und das Schuldkapital zugesagt. Da es beim Versprechen blieb, pfändete der Gerichtsbote Jacob Graetz am 21.1.1735 dem Wilhelm Sprenger einen Morgen Ackerland, der im Gerichtsbann von Kerpen lag; bei Johann Becker beschlagnahmte er ein Pferd, eine Kuh und ein Rind und von Martin Becker nahm er zwei Kühe und ein Rind in Pfandschaft. Die Beklagten bleiben aber weiterhin zahlungssäumig. Am 8.11.1736 gewährt ihnen der Amtmann Heinrich Monschau noch einmal "zu alem Überfluß" 8 Tage Frist, ihre Schuld zu begleichen. Andernfalls würde endlich die anstehende Taxation und Distraktion, also die Versteigerung, der Pfänder erfolgen. Der Befehl dazu ergeht schließlich am 2.1.1737 an die Schöffen Jaixen und Siegers mit Zuziehung des Gerichtsschreibereiverwalters J.M. Wolters. Die Parteien werden auf den 9.1. zur ersten Nachmittagsstunde nach Mödrath geladen. Die Zusammenkunft findet "zu Erspahrung fernerer Kosten" dann aber in Kerpen statt. Für den inzwischen verstorbenen Johann Becker erscheint namens der Erben Theis Becker. Auf Wilhelm Sprenger oder stellvertretend seinen in Mödrath wohnenden Sohn Johann wartet man aber bis drei Uhr vergeblich. Daher wird ein neuer Termin auf den kommenden Freitag [= 11.1.], wiederum in Mödrath, festgesetzt. In der gegenwärtigen Sitzung melden sich aber noch die anwesenden Beklagten zu Wort. Theis Becker protestiert gegen die Kostenrechnung und erklärt, dass nach dem Tod des Vaters Johann und der Teilung der elterlichen Hinterlassenschaft seine Schwäger Gerard Beymer und Mattheis Becker die Zahlung der Schuld übernommen hätten. Er bittet um weitere 14 Tage Aufschub. Merten Becker schließt sich ihm an. Bis dahin sollen die übrigen Mitbeklagten und Schuldner nochmals zur Zahlung ermahnt werden. Vom 10.1. datiert noch eine Zusammenstellung der "Unkosten" seit dem 16.11.1734. Zu den 84 Rtlr kommen noch einmal 40 Rtlr 71 Albus 4 Heller einschließlich der Zinsen ("Pensionen") dazu - macht 124 Rtlr 71 Albus 4 Heller. Der Ausgang des Prozesses ist nicht überliefert.
- Reference number
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GerKer, 763
- Extent
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Schriftstücke: 6
- Context
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Schöffengericht Kerpen >> 1 Zivilsachen >> 1.1 Forderungen - Geld / Sachen
- Holding
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GerKer Schöffengericht Kerpen
- Indexbegriff subject
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Pfändung
Zahlungsschulden
- Indexentry person
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Becker - Theis
Becker - Martin und Johann
Beymer, Gerard
Graetz - Jacob, Gerichtsbote 1734
Jaixen - Schöffe 1734
Monschau, Heinrich, Amtmann
Siegers, Schöffe 1734
Spix, Ferdinand, Gerichtsbote 1734
Sprenger, Wilhelm
Wolters, J.M., Gerichtsschreibereiverwalter
- Indexentry place
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Kerpen - Gerichtsbann von
Köln - St. Ignatius
Mödrath
Türnich
- Date of creation
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1734 - 1737
- Other object pages
- Delivered via
- Last update
-
05.11.2025, 3:35 PM CET
Data provider
Stadtarchiv Kerpen. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Archivale
Time of origin
- 1734 - 1737