Supplicationis Auseinandersetzung um die Bezahlung von Pachtgeldern

Akte

Kläger: (2) Drewes Evers, Claus Westingk, Hans Runge, Claus Prien, Harm Banitt, Jürgen Schabbelt, Asmus Lembke, Claus Ewert, Hans Fehrmann, Hans Schwartze, Hans Steinhagen sowie weitere Untertanen und Bauern auf Poel

Beklagter: David Schmidt, Kaufmann in Wismar sowie Inspektor über das Amt Poel und Jochim Schwartz, Bauernmeister auf Poel

Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Caspar Wilcken (A & P) Bekl.: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)

Fallbeschreibung: Kl. werden von Bekl. wegen Bezahlung der Pächte bedrängt, können diese aber nicht zahlen, da sie vor 2 Jahren 28 Reiter als Einquartierung hatten, denen sie pro Monat und Kopf 6 Rtlr geben mußten, in diesem Jahr von einer Mißernte betroffen sind. Kl. hatten Schmied gebeten, sie in diesem Jahr mit der Pacht zu verschonen, da sie die Kredite für die Einquartierung zurückzahlen müssen und keinen weiteren Kredit mehr erhalten, er verweigert dies aber. Kl. bitten Tribunal, die Verschonung von der Pacht anzuweisen, da sie ansonsten das Land verlassen müßten und erhalten am selben Tag ein entsprechendes Mandat an die Bekl. Schmidt weist die Klage am 11.10. zurück, verteidigt die Forderungen als rechtmäßig und erklärt, nur im Auftrag des Grafen von Steinberg zu handeln. Nachdem die Kl. am 25.10. ihre Beschwerden erneuert haben, fordert das Tribunal Bekl. am 01.11. auf, die Kl. nicht über Gebühr zu beschweren. Am 04.12.1661 klagen Bauern, daß Schmidt ihnen die Einfuhr von Korn nach Wismar unmöglich macht und sie so daran hindert, ihre Kredite abzuzahlen. Sie bitten das Tribunal, Schmidt dies bei Strafe von 100 Rtlr zu untersagen. Das Tribunal folgt dem Antrag nicht, sondern ermahnt die Bauern am 06.12.1661, nach ihren Möglichkeiten Steuern zu zahlen, den Bekl., sie nicht zu hoch zu belasten. Am 16.09.1662 erneuern Kl. ihre Bitte, mit der Pachtzahlung verschont zu werden, erhalten aber keine Antwort. Am 18.10.1662 beschweren sie sich darüber, daß Bekl. gegen sie mit militärischer Exekution vorgegangen ist, um Pacht einzutreiben, erhalten aber wieder keinen Bescheid des Tribunals. Am 08.11. erfolgt eine erneute Beschwerde über die militärische Einziehung der Pacht. Das Tribunal fordert Schmidt am 10.11. auf, mit seinem Vorgehen einzuhalten und den Bauern Schadensersatz zu zahlen. Schmidt bestreitet die Vorwürfe der Bauern am 18.11., wird aber trotzdem am 21.11.1662 vom Tribunal aufgefordert, seine Forderungen zu mäßigen. Am 09.03.1663 erbittet Bekl. Hilfe des Tribunals bei der Eintreibung der ausstehenden Pachtgelder, wird aber nur auf eine nicht beiliegende Verordnung des Tribunals vom 03.03.1663 verwiesen.

Instanzenzug: 1. Tribunal 1661-1663

Prozessbeilagen: (7) von Pedell Christoph Havemann ausgestellte Übergabebestätigung eines Mandats vom 11.11.1661; von der Kanzel verlesene Aufforderung Schmidts an die Bauern zur Pachtzahlung vom November 1661; Schreiben David Schmidts an Jochim Schwartz vom 05.11.1662; Inhaltsangabe der Akte vom Beginn des 20. Jh.s (maschinenschriftlich)

Object Details

• Reference number: (1) 2401
• Former reference number: Wismar P 11 (W P 1 n. 11)

References and Relationships

• Context: Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 05. 1. Kläger E
• Holding: Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803

Contributors, Places and Time

• Date of creation: 28.09.1661-10.03.1663 (20. Jh.)

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