Kultur-Hackathon Coding da Vinci 2015: Auftakt der Daten, Institutionen und Hacker

Kultur-Hackathon Coding da Vinci 2015: Auftakt der Daten, Institutionen und Hacker

16.04.2015

Logo Coding da Vinci

„Kultur und Digitales profitieren voneinander“ – getreu dieses Satzes des Geschäftsführers der Deutschen Digitalen Bibliothek Frank Frischmuth steht der Auftakt zu Coding da Vinci 2015 kurz bevor. Am 25. und 26. April treffen sich Kulturinstitutionen, Hacker und Designer zum ersten Mal in den Räumen von Wikimedia Deutschland in Berlin, um ihre Daten zu präsentieren, ihre Ideen zu pitchen und das Kulturhacken beginnen zu lassen.D

as Konzept, zu zeigen, wie unterschiedlich offene Kulturdaten genutzt werden können und wie fruchtbar der Blick über die eigene Disziplin hinaus sein kann, hat sich bewährt und das immense Potenzial von Kulturdaten für digitale Anwendungen deutlich werden lassen. Deshalb lädt die Deutsche Digitale Bibliothek dieses Jahr zum zweiten Mal zusammen mit den Projektpartnern Servicestelle Digitalisierung Berlin (digiS), der Open Knowledge Foundation Deutschland (OKFN) und Wikimedia Deutschland zum Kultur-Hackathon ein.

Schon im letzten Jahr war Coding da Vinci ein großer Erfolg: 16 Kulturinstitutionen stellten 26 Datensets – Bilder, Sounds, Karten, Videos und Metadaten unter offenen Lizenzen zur uneingeschränkten Nutzung bereit. 17 Anwendungen wurden am Ende präsentiert, wie zum Beispiel die App “Alt-Berlin“, bei der die historische Entwicklung von Berlins Architektur nachverfolgt kann, das Projekt „inside 19xx“, welches die von der „Reichsschriftkammer“ zwischen 1938 und 1941 verbannten Bücher visualisiert oder der „zzZwitscherwecker“, der erst dann aufhört zu „klingeln“, wenn der zwitschernde Vogel erkannt wird.

Der Rückblick: Coding da Vinci 2014

Hier wird das Video angezeigt.

Die teilnehmenden Kultureinrichtungen und ihre Datensätze: Eine kurze Vorstellung

32 Kulturinstitutionen unterschiedlichster Sparten sind in diesem Jahr mit ihren Datensätzen vertreten: Das Stadtarchiv Speyer stellt Fotografien aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zur Verfügung, die Bayerische Staatsbibliothek ist mit dem Gemeinsamen Verbundkatalog der wissenschaftlichen Bibliotheken Bayerns, Berlins und Brandenburgs und seinen insgesamt 22 Millionen (!) Metadaten dabei, während die Berlinische Galerie gleich zwei Sammlungen – eine mit Fokus auf die Berliner Seccesion, die andere mit Fokus auf dadaistische Briefkorrespondenzen – bereitstellt.

Das Herbarium Berolinense des Botanischen Gartens & Botanischen Museums Berlin stellt Bilder von 3,6 Millionen getrockneten und konservierten Pflanzenbelegen zur Verfügung, indes präsentiert die Deutsche Nationalbibliothek gleich drei Datensätze: die Gemeinsame Normdatei (GND) mit circa 10 Millionen Datensätzen, die „Sammlung Erster Weltkrieg, Thema Kriegssammlung der Deutschen Bücherei 1914-1918“ sowie der Datensatz „Leipzig: Topographie der boomenden Buchstadt 1913“.

Über 3000 Notenrollen von selbstspielenden Klavieren stellt das Deutsche Museum bereit, darunter Originalaufnahmen von Claude Debussy, Edvard Grieg und Richard Strauss. Neben Museen, Archiven und Bibliotheken sind auch Theater dieses Jahr vertreten: So das GRIPS Theater Berlin und das Internationale Theaterinstitut (ITI) Deutschland, die Zeichnungen und Videosammlungen zur Verfügung stellen.

Weitere spannende Datensätze kommen vom Jüdischen Museum Berlin, dem Museum für Naturkunde Berlin, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, der Stiftung Stadtmuseum Berlin ebenso wie der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar, dem Veikkosarchiv, dem Computerspielemuseum, der SLUB Dresden und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.

Alles Wichtige im Detail

Projektlaufzeit: 25. April - 5. Juli 2015, Berlin
Samstag, 25. und Sonntag, 26. April - Datenvorstellung, Ideenentwicklung und Hacken, Ort: Wikimedia Deutschland (Tempelhofer Ufer 23-24, 10963 Berlin)
Sprint: Projekte vorantreiben, Online-Phase
Sonntag, 5. Juli: öffentliche Preisverleihung, Ort: wird auf codingdavinci.de bekannt gegeben

Das Programm

Samstag, 25. und Sonntag, 26. April 2015

Zu Beginn der Veranstaltung stellen die Kulturinstitutionen im Barcamp-Format ihre Daten vor. Beim Barcamp kann jeder einen eigenen Workshop, Vortrag oder Gesprächsrunde anbieten. Die Deutsche Digitale Bibliothek und Wikidata stellen ihre Daten und APIs vor.

Es werden Challenges (Herausforderungen) präsentiert, die den Teilnehmer/innen erste Anregungen zu ihren Projekten geben. Nachdem sich Teams gebildet haben, wird an den offenen Daten gearbeitet. Als zusätzliche Anreize können sich die Teilnehmer/innen Informationen und Anregungen für ihre Projekte in verschiedene Workshops einholen. Die Veranstalter laden alle Interessierten ein, sich auf der Webseite anzumelden und am Kultur-Hackathon teilzunehmen! Für eine begrenzte Personenzahl werden Stipendien für Reise- und Übernachtung vergeben.

Zehn-Wochen-Sprint

Innerhalb des Sprints haben die Teams zehn Wochen Zeit, um ihre Projekte gemeinsam mit den datengebenden Kulturinstitutionen weiterzuentwickeln, mit zusätzlichen Datensätzen zu verknüpfen sowie anschaulich und verständlich darzustellen.

Sonntag, 5. Juli 2015

Alle Interessierten sind zur öffentlichen Preisverleihung am 5. Juli eingeladen. Wir freuen uns Teilnehmer/innen und interessiertes Publikum aus den Bereichen Kultur und Technik begrüßen zu können. Die Teams stellen ihre Projekte vor, anschließend werden die besten Projekte von einer Jury prämiert.

Webseite, Infos, Anmeldung: http://codingdavinci.de/

Twitter: @codingdavinci
            @ddbkultur

Hashtag: #codingdavinci

 

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