Coding da Vinci Süd: Kick-Off mit internationalen TeilnehmerInnen

Coding da Vinci Süd: Kick-Off mit internationalen TeilnehmerInnen

09.04.2019

Ein Beitrag von Philippe Genêt und Andrea Lehr (Geschäftsstelle Coding da Vinci, Deutsche Digitale Bibliothek)

Am 6. und 7. April 2019 startete der erste Coding da Vinci Kultur-Hackathon in Deutschlands Süden. Beim Kick-Off in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig präsentierten 31 Datengeber ihre offenen Datensätze, mit denen die 120 teilnehmenden HackerInnen und Kulturbegeisterten arbeiten und in den kommenden Wochen Programme, Anwendungen und Apps entwickeln. Auch die Deutsche Digitale Bibliothek war unter den Datengebern und stellt ihre API zur Verfügung.

Zur Begrüßung war auch Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes (KSB), angereist. Sie lobte den Kultur-Hackathon als „fantastisch funktionierendes Format“ und begrüßte, dass Coding da Vinci (CdV) nunmehr im Rahmen des Programms Kultur Digital mit 1,2 Mio. Euro gefördert wird. Damit unterstützt die KSB bis 2022 bis zu sieben weitere Kultur-Hackathons.

Insgesamt elf Institutionen sind an der Organisation von Coding da Vinci Süd beteiligt. Dieses Engagement zeigt das große Interesse an diesem Format – sowohl von Seiten der Kulturinstitutionen als auch der HackerInnenszene in Bayern und Baden-Württemberg.

Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes begrüßt zum Hackathon, Fotografin: Diane von Schoen (CC BY 4.0 International)
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes begrüßt zum Hackathon, Fotografin: Diane von Schoen (CC BY 4.0 International)

Ein Hackathon - Vier Premieren

Gleich mit vier Premieren wartete der Kick-Off in München auf: CdV Süd ist der erste Kultur-Hackathon, der von der KSB gefördert wird. Erstmals konnten die Veranstalter einen Medienpartner gewinnen: Bayern 2 begleitet die Veranstaltung vom Kick-Off bis zur Preisverleihung mit Interviews, Berichterstattung und professioneller Moderation. Zudem wurde das gesamte Wochenende live auf Twitch gestreamt: Bis zu 5.000 Zuschauer gleichzeitig verfolgten das Geschehen am Bildschirm. Hier geht es zum Mitschnitt des Kick-Offs: https://twitch.tv/c0dingdav1nc1
 
Ein Novum und eine Bereicherung waren auch die internationalen Teilnehmer aus Indonesien, Brasilien, Südafrika, Tansania, dem Senegal und Côte d’Ivoire. Sie waren auf Einladung des Goethe-Instituts gekommen, um Coding da Vinci als Format näher kennen zu lernen, und in ihren jeweiligen Ländern dazu beizutragen, Kulturinstitutionen und Entwicklerszene zu vernetzen.

Coding da Vinci Süd zu Gast in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig, Fotografin: Diane von Schoen (CC BY 4.0 International)
Coding da Vinci Süd zu Gast in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig, Fotografin: Diane von Schoen (CC BY 4.0 International)

Die Projekte: Von Jesuiten, Tierskeletten und dem fränkischen Dialekt

Die TeilnehmerInnen fanden sich zu über 30 Projektteams zusammen. So widmete sich ein Team dem Datensatz des Stadtmuseums Landsberg am Lech. Dieser beinhaltet Abbildungen historischer Bildtafeln mit Sterbeszenen missionierender Jesuiten. Das Team arbeitet unter dem Titel „162 ways to die“ an Inhalten für die Toniebox, einem Gerät zum Abspielen von Hörspielen. Das Team „Memento Me-Mori“ gestaltet ein Memo-Spiel auf Basis der Daten der Zoologischen Sammlung der Universitätsbibliothek FAU Erlangen-Nürnberg. Jeder Zeichnung eines lebendigen Tieres muss dabei die Zeichnung seines Skelettes zugeordnet werden. Eine Teilnehmerin aus Indonesien plant mit ihrem Team ein Spiel, bei dem Kenntnisse der fränkischen Mundart gefragt sind. Das Projektteam bedient sich aus dem Datenpool der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 

Immer noch besteht die Chance für ProgrammiererInnen, GrafikdesignerInnen, KünstlerInnen und Kulturinteressierte jeglicher Art in den Hackathon einzusteigen, denn es gibt noch freie Datensätze, die auf ein kreatives Processing warten, und einige Teams sind noch auf der Suche nach Verstärkung. Die laufenden Projekte sind hier zu finden: https://hackdash.org/d/cdvsued. Dort können auch weitere Projekte eingetragen werden.

Für die Ausarbeitung haben die TeilnehmerInnen sechs Wochen Zeit. Die Ergebnisse präsentieren die Teams bei der Preisverleihung am 18. Mai in der Tafelhalle im KunstKulturQuartier in Nürnberg. Eine Jury zeichnet dort die besten Projekte in mehreren Kategorien aus.

Schnell fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Projektteams zusammen. Fotografin: Diane von Schoen (CC BY 4.0 International)
Schnell fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Projektteams zusammen. Fotografin: Diane von Schoen (CC BY 4.0 International)

Coding da Vinci Süd ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bayerische Akademie der Wissenschaften, Bayerisches Filmzentrum, Code for München, Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik, Games Bavaria, Goethe-Institut, Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, MFG Baden-Württemberg, Münchner Stadtbibliothek,  ZD.B│Zentrum Digitalisierung.Bayern.

Mehr zum Kultur-Hackathon auf der Webseite von Coding da Vinci

Schlagworte: